EU-Schluss: ESTX50 büsst 1,3% auf 2’956 Punkte ein

EU-Schluss: ESTX50 büsst 1,3% auf 2’956 Punkte ein

London – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag ihre ersten Verluste des neuen Jahres ausgeweitet. Eine Umsatzwarnung des US-Technologiekonzerns Apple verstärkte die Konjunktursorgen der Anleger. Durch enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie wurde sprichwörtlich «zusätzlich Öl ins Feuer gegossen».

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den zweiten Handelstag 2019 mit einem Abschlag von 1,29 Prozent auf 2954,66 Punkte. Der französische Cac 40 sackte um 1,66 Prozent auf 4611,48 Punkte ab. Der britische FTSE 100 fiel um 0,62 Prozent auf 6692,66 Punkte.

Am Vortag hatten über weite Strecken Stimmungsdaten aus der chinesischen Industrie den Markt belastet. Aus den USA folgten zwar immer noch robuste ISM-Daten zur Stimmung in der Industrie, doch der Rückgang im Dezember war deutlich heftiger als erwartet ausgefallen.

Apple verwies ebenfalls auf sich eintrübende Wirtschaftsperspektiven. Der iPhone-Hersteller hatte seine erfolgsverwöhnten Aktionäre mit einem schwachen Weihnachtsgeschäft und einer Umsatzwarnung geschockt. Konzernchef Tim Cook hatte dabei die schwächeren iPhone-Verkäufe in China als Hauptgrund aufgeführt.

Von Apple enttäuschte Anleger flüchteten nun in Scharen aus dem Technologiesektor weltweit. In Europa büsste der Stoxx Europe 600 Technology 4,2 Prozent ein. Vor allem unter Halbleiterherstellern, die Apple zuliefern, gab es heftige Kursverwerfungen.

Allen voran brachen Ams in Zürich um etwas mehr als 23 Prozent ein. STMicroelectronics folgten in Paris mit einem Abschlag von fast 12 Prozent. Zudem gaben auch die des Halbleiter-Industrieausrüsters ASML im Eurostoxx um rund 4 Prozent nach.

Doch nicht nur in der Technologiebranche sorgten die getrübten Perspektiven in China für eine Anlegerflucht. Deutlich ging es auch für einige Unternehmen aus der Luxusgüterbranche bergab. LVMH und Kering mischten sich im EuroStoxx mit Abschlägen von 3,8 Prozent beziehungsweise 5,5 Prozent unter die grössten Verlierer.

Zudem wurden konjunktursensible Aktien allgemein abgestossen. Der Europa-Index für Minenwerte fiel um 2,6 Prozent. Chemie-Titel sackten um 1,9 Prozent ab und Industriegüterunternehmen verloren 2,4 Prozent. Die einzig auffällige positive Ausnahme war die defensiv eingeschätzte Telekombranche mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent.

In London zogen die Papiere von Next um 4,1 Prozent an. Nach den zahlreichen Rückschlägen, die die Einzelhandelskonzerne zuletzt erlebt hatten, meldete der Textilhändler positive Eckdaten zum Weihnachtsgeschäft. Am Markt hiess es, die Umsätze seien besser als erwartet ausgefallen. Dies überlagerte die zugleich gekappten Jahresgewinnziele.

(awp/mc/ps)

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