EU-Verlauf: Verluste – Gerangel um Griechenland belastet

EU-Verlauf: Verluste – Gerangel um Griechenland belastet

Paris – Die europäischen Börsen haben sich am Mittwoch nach starken Vortagesgewinnen wieder schwächer gezeigt. Händler nannten das Gerangel über ein neues milliardenschweres Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland und einen negativen Kommentar der US-Ratingagentur Moody’s zu französischen Banken als Ursache für die trübe Stimmung am Markt. Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,79 Prozent auf 2.758,09 Punkte. Der Cac 40 in Paris rutschte um 0,49 Prozent auf 3.845,53 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,51 Prozent nach auf 5.773,82 Punkte.

Nach Einschätzung von Händlern zeigten sich Investoren besorgt über die jüngste Entwicklung in der Schuldenkrise der Eurozone. Am Dienstagabend war ein Treffen der Euro-Finanzminister zur Griechenland-Krise ohne Ergebnis beendet worden. Über den Knackpunkt einer Einbindung privater Gläubiger in das zweite Rettungspaket für Athen konnten sich die Politiker nicht einigen. Ausserdem habe ein Kommentar der Ratingagentur Moody’s den Handel belastet, hiess es weiter. Die Agentur nahm führende französische Banken unter Beobachtung und drohte mit einer möglichen Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Französische Geldhäuser sind stark in Griechenland investiert.

Bei den Einzelwerten zählten die Papiere der grossen französischen Banken entsprechend zu den grossen Verlieren am Markt. Aktien der BNP Paribas verloren 1,73 Prozent auf 51,70 Euro, die der Societe Generale (SocGen) 2,22 Prozent auf 38,91 Euro und die Papiere der Credit Agricole 1,73 Prozent auf 9,98 Euro.

Deutliche Verluste mussten auch die Aktien der schwedischen Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) hinnehmen, die 3,04 Prozent auf 216,90 schwedische Kronen einbüssten. Im zweiten Quartal enttäuschte H&M mit einem unerwartet schwachen Umsatzwachstum. Dagegen zählten die Aktien des spanischen Versorger Gas Natural nach einer Heraufstufung durch die Schweizer Grossbank UBS zu den stärksten Gewinnern am Markt mit einem Plus von 3,68 Prozent auf 13,81 Euro.

Zudem hielten sich die Aktien des britischen Einzelhändlers Sainsbury nach Eckdaten zum laufenden Quartal kaum verändert. Die Papiere verloren 0,21 Prozent auf 326,10 Pence. In den zwölf Wochen bis zum 11. Juni sind die Umsätze im Jahresvergleich um 1,9 Prozent gestiegen. Als Gründe für den Anstieg nannte die Supermarktkette unter anderem die ungewöhnlich warme Witterung im Frühjahr und die königliche Hochzeit in London.

Schliesslich zählten auch die Aktien Royal Bank of Scotland (RBS) zu den grösseren Verlierern: Im Mittagshandel rutschten die Papiere um 1,81 Prozent auf 40,80 Pence ab. Laut einem Pressebericht musste das Institut wegen ausstehender Zahlungen 42 Marriott-Hotels in Grossbritannien übernehmen. Die RBS habe als Verwalter die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young eingesetzt, berichtete die «Financial Times». (awp/mc/ps)

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