EU-Verlauf: Verluste – US-Schuldenstreit belastet weiter

EU-Verlauf: Verluste – US-Schuldenstreit belastet weiter

Paris – Die europäischen Börsen haben am Montag nach der starken Vorwoche Verluste hinnehmen müssen. Diese schmolzen im Handelsverlauf aber zusammen. Der EuroStoxx 50 gab um die Mittagszeit noch 0,66 Prozent auf 2.754,35 Punkte ab. In der Vorwoche hatte der Leitindex mehr als dreieinhalb Prozent zugelegt. Der CAC 40 in Paris büsste zuletzt 0,34 Prozent auf 3.829,51 Punkte ein, der Londoner FTSE 100 verlor 0,11 Prozent auf 5.928,36 Punkte.

Marktexperten sahen vor allem in der zugespitzten Unsicherheit um den US-Schuldenstreit einen Auslöser für Gewinnmitnahmen. Zudem senkte Moody’s erneut das Rating für Griechenland. Ein Börsianer äusserte indes die Erwartung, dass es in den USA in letzter Minute eine Einigung zwischen den politischen Parteien geben werde. Dies könnte die aktuell nur moderaten Kursabschläge erklären. Bis Montagabend (Ortszeit) muss das Abgeordnetenhaus mit seinen Beratungen beginnen, damit bis zum 2. August ein Gesetz über die Anhebung der Schuldenobergrenze im Kongress verabschiedet werden kann.

Vor allem Finanzwerte gehörten nach den Moody’s-Aussagen europaweit zu den Verlierern: Die Sektorindizes für Banken und Versicherer im Stoxx Europe 600 büssten 1,87 beziehungsweise 1,14 Prozent ein. Dagegen legte der Stoxx Europe 600 Health Care, der die defensiven Pharmawerte abbildet, als bester Sektorindex um 0,88 Prozent zu. Im EuroStoxx 50 waren die Titel der Banken Intesa SanPaolo und Credit Agricole mit Abschlägen von 4,85 und 3,85 Prozent die schwächsten Werte.

Von Unternehmensseite berichtete Ryanair enttäuschende Quartalszahlen, worauf die Aktien der Billigfluggesellschaft 1,79 Prozent auf 3,40 Euro abgaben. Zwar legten Umsatz und Gewinn kräftig zu. Das schwache Ergebnis aus dem Vorjahresquartal rührte allerdings von den Flugausfällen nach dem Vulkanausbruch in Island her. Auch bei Reckitt Benckiser gab es nach Zahlen Kursverluste von 0,81 Prozent auf 3.450 Pence. Der britische Konsumgüterkonzern konnte Umsatz und operativen Gewinn steigern, wozu aber auch die Übernahme des Konkurrenten SSL International beitrug. (awp/mc/ps)

Euronext

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