EU-Verlauf: Verluste vor Telefonkonferenz zu Griechenland

EU-Verlauf: Verluste vor Telefonkonferenz zu Griechenland

Paris – Wieder erstarkte Sorgen um die Stabilität der Eurozone haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Montag deutlich belastet. Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 2,57 Prozent auf 2.103,84 Punkte. Die Vorwoche hatte der Leitindex noch mit einem Plus von 4,13 Prozent beendet. Der CAC 40 sank in Paris um 2,55 Prozent auf 2.953,93 Punkte, und der Londoner FTSE 100 büsste 1,86 Prozent auf 5.268,68 Punkte ein.

Börsianer begründeten die wieder eingetrübte Stimmung zum Beispiel mit dem eher unterkühlten Treffen der EU-Finanzminister mit ihrem US-Kollegen Timothy Geithner am Wochenende. Zudem steht das dringend benötigte Hilfsgeld für Griechenland einmal mehr auf der Kippe, so dass Anleger nun wieder verstärkt einen Zahlungsausfall befürchteten. Nur wenige Stunden vor Beginn einer entscheidenden Telefonkonferenz mit den Geldgebern des klammen Eurolandes, EU und IWF, hat Athen deshalb weitere harte Einschnitte vor allem im Staatssektor angekündigt.

Dessen ungeachtet verbuchten die Bankaktien einmal mehr deutliche Verluste. So fielen die Titel der Societe Generale als einer der schwächsten Werte im EuroStoxx um 5,56 Prozent auf 17,905 Euro und die von BNP Paribas um 2,29 Prozent auf 27,55 Euro. Französische Banken sind besonders stark in den Anleihen der europäischen Schuldenstaaten engagiert und besitzen auch Töchter in Italien. Die Ratingagentur Moody’s hatte diesem Land trotz der zuletzt verabschiedeten Sparpakete weiterhin mit einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit gedroht.

Ferner verloren ING in Amsterdam 5,13 Prozent. Auch ausserhalb des Euroraums dominierten bei den Finanzwerten die Minuszeichen: In London etwa sackten Barclays um 4,71 und Royal Bank of Scotland (RBS) um 4,78 Prozent ab. An der Börse in Zürich fielen Credit Suisse um 4,45 Prozent.

Insgesamt mussten Banken- und Versicherungsaktien europaweit mit die grössten Einbussen verzeichnen, wie die entsprechenden Sektorindizes zeigten. Die zunehmenden Sorge der Anleger vor einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands spiegelte sich derweil auch in den gestiegenen Kosten für Versicherungen gegen den Ausfall europäischer Staatsanleihen wider.

In London litten zudem Minenwerte unter den erneut gesunkenen Rohstoffpreisen. So sackten Kazakhyms am «Footsie»-Ende um 5,9 Prozent ab. Antofagasta und Xstrata verloren ebenfalls mehr als 5 Prozent. Der Branchenindex fiel am Ende der Sektorübersicht um mehr als 3 Prozent.

Die Titel von GlaxoSmithKline aber gaben nur um etwa 0,5 Prozent nach. Der Arzneimittelhersteller Stada interessiert sich laut einem Bericht der «Financial Times Deutschland» für einen Teil der von den Briten zum Verkauf gestellten rezeptfreien Medikamente. (awp/mc/ps)

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