EU-Verlauf: Wieder Sorgen um die Eurozone

EU-Verlauf: Wieder Sorgen um die Eurozone

Paris – Enttäuschende Konjunkturnachrichten haben den europäischen Aktienmarkt am Donnerstag belastet. Der EuroStoxx 50 fiel gegen Mittag um 1,11 Prozent auf 2.276,53 Punkte und büsste damit einen Teil seiner deutlichen Vortagsgewinne von 2,8 Prozent wieder ein. In Paris fiel der CAC 40 zuletzt um 1,13 Prozent auf 3.219,83 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab dank deutlicher Gewinne bei einigen Finanzwerten nur um 0,39 Prozent nach auf 5.373,59 Punkte.

Im Euroraum hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie im August stärker als erwartet eingetrübt. Zudem konnte sich Spanien zwar zu etwas günstigeren Zinsen, aber nur bei geringerer Nachfrage refinanzieren, nannte ein Händler einen weiteren Belastungsgrund. Das Eurozonen-Land hatte sich zuletzt im Visier der Spekulanten an den Finanzmärkten befunden. Am Nachmittag dürfte dann der ISM-Index für das verarbeitende US-Gewerbe die weitere Richtung am Aktienmarkt vorgeben, meinte der Börsianer.

Am Ende des EuroStoxx 50 sackten die Papiere von Credit Agricole um 3,77 Prozent auf 6,564 Euro ab. Am Montag, den 19. September, müssen die Titel der französischen Bank ihren Platz im europäischen Leitindex räumen, wie der Index-Betreiber Stoxx am Mittwochabend mitteilte. Ebenfalls absteigen müssen die Papiere des Industriekonzerns Alstom, die sich um 1,25 Prozent auf 31,92 Euro verbilligten. Aufgenommen werden im Gegenzug die Vorzugsaktien des Autobauers Volkswagen (VW) und die Anteilsscheine des spanischen Textilunternehmens Inditex. Während die VW-Titel zuletzt dennoch über 1 Prozent einbüssten, stemmten sich die Inditex-Anteilsscheine mit einem Plus von fast 1 Prozent gegen den negativen Markttrend.

Sogar sehr fest präsentierten sich britische Banken Lloyds Banking Group, Barclays und Royal Bank of Scotland (RBS), die zwischen 5 und 7 Prozent in die Höhe schnellten. Börsianer begründeten dies mit einem Bericht in der «Financial Times», wonach die britische Regierung eventuell einige Regulierungsmassnahmen auf die Zeit nach der nächsten Parlamentswahl verschieben will. Damit soll die Einführung schärferer Vergabe-Richtlinien für Kredite vermieden werden, die die Wirtschaft beeinträchtigen könnten.

An der Spitze des «Footsie» schnellten die Aktien von Hargreaves um fast 14 Prozent nach oben. Der Vermögensverwalter und Finanzdienstleister hatte überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt.

In Paris sanken die Aktien des französischen Wein- und Spirituosenherstellers Pernod Ricard nach zunächst überdurchschnittlich hohen Verlusten zuletzt nur noch um 1,06 Prozent auf 61,84 Euro. Die Entwicklung in den von der Schuldenkrise betroffenen Staaten Griechenland und Spanien belastete den Konzern zwar im vergangenen Geschäftsjahr, die hohe Nachfrage in den Schwellenländern aber hatte dem Unternehmen einen Umsatz- und Gewinnsprung beschwert.

Die Titel der Autobauer PSA Peugeot Citroen und Renault gaben sogar um etwa 3 Prozent nach. Die Unternehmen mussten im August auf ihrem Heimatmarkt einen Rückgang der Zulassungsahlen hinnehmen. Zudem senkte die Citigroup in einer Branchenstudie die Kursziele für beide Aktien und stufte Peugeot zudem auf «Hold» ab.  (awp/mc/ps)

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