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Frankfurt – Der Eurokurs ist am Freitag nach Warnungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einem zu starken Euro zeitweise deutlich unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel nach den Aussagen auf ein Tagestief von 1,1151 Dollar, nachdem sie im frühen Handel noch einen Cent mehr gekostet hatte. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro jedoch wieder und wurde mit 1,1264 Dollar gehandelt.
Gegenüber dem Schweizer Franken musste der Euro nur leichte Verluste hinnehmen und kostete am späten Nachmittag 1,0435 CHF. Am Mittag war die Gemeinschaftswährung noch zu 1,0454 CHF umgegangen. Allerdings lag der Euro am Donnerstag noch über der Marke von 1,05. Zum Franken deutlich schwächer zeigte sich am Freitag der US-Dollar. Er verlor gegenüber dem Mittagskurs einen Rappen und stand am Nachmittag bei 0,9264 CHF. Am Mittag hatte der Dollar noch 0,9361 Schweizer Franken gekostet.
Ein zu starker Euro würde es für Länder wie Spanien, Portugal und Irland schwerer machen, die Früchte ihrer Reformen zu ernten, sagte Merkel in Berlin auf einer Veranstaltung der Familienunternehmen. Vor allem die Exporte dieser Reformländer könnten durch einen zu starken Euro belastet werden. Die Aussagen Merkels wurden besonders beachtet, da sie sich bisher selten zum Wechselkurs geäussert hatte.
Zudem warb die Kanzlerin für Verständnis für die lockere Geldpolitik der EZB. Es sei verständlich, dass die europäische Notenbank auch darüber nachdenke, was man angesichts der niedrigen Inflationsrate tun müsse. Eine lockere Geldpolitik belastet tendenziell auch den Euro.
Am Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas. Fortschritte im Schuldendrama mit Griechenland gab es nicht. Merkel geht in den festgefahrenen Verhandlungen trotzdem weiter von einer Lösung aus. «Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.» Die «Bild»-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass sich Deutschland auf einen Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum vorbereitet. Am Donnerstag hatte der internationale Währungsfonds (IWF) die Verhandlungen mit Griechenland in Brüssel verlassen und auf grosse Differenzen in allen wichtigen Themen verwiesen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,72450 (0,72660) GBP und 138,78 (138,95) JPY fest.
Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1182,80 (1178,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33’390,00 (33’160,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)
