Merkel und Sarkozy geben Euro-Auftrieb

Merkel und Sarkozy geben Euro-Auftrieb

Frankfurt am Main – Der Euro ist mit Kursgewinnen in die neue Woche gestartet. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy gaben in Paris die Marschrichtung für das weitere Krisenmanagement vor und trafen damit offensichtlich den Nerv der Anleger. Am Montagnachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,3479 US-Dollar und kostete damit knapp einen Cent mehr als zum Handelsstart am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3442 (Freitag: 1,3511) Dollar festgesetzt.

Am Nachmittag hatten mit Deutschland und Frankreich die beiden wichtigsten Euro-Länder ihren Kurs für den am Freitag anstehenden EU-Gipfel bekanntgegeben. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Paris forderte das Duo Merkel/Sarkozy, die europäischen Verträge im Sinne von mehr Haushaltsdisziplin mit Schuldenbremsen für die Mitgliedstaaten auszustatten. Ausserdem hiess es, das Inkrafttreten des dauerhaften Rettungsschirms ESM solle um ein Jahr auf 2012 vorgezogen werden. Die Reaktionen an den Währungsmärkten fielen zugunsten des Euro aus.

Anleger setzen vor allem auf die EZB
Laut Marc Burgheim, Leiter des Devisenhandels der BayernLB, sollte dies nicht überinterpretiert werden – tatsächlich setzten Anleger derzeit vor allem auf die EZB. Bis zur Zinsentscheidung am Donnerstag sei deshalb kaum mit neuen Turbulenzen zu rechnen. Auch die jüngste Entspannung an den Anleihemärkten der Eurozone – die Renditen für Papiere der grossen Krisenländer Italien und Spanien setzten ihren Sinkflug am Montag fort – spielten Burgheim zufolge eine eher untergeordnete Rolle. Im Hinblick auf die Schuldenkrise sei die EZB für Devisen-Investoren «das Zünglein an der Waage». Dies gelte sowohl in Bezug auf die Leitzinsen als auch auf eine erweiterte Rolle beim Krisenmanagement, beispielsweise durch unbegrenzte Anleihekäufe.

Franken gegenüber Euro und Dollar leicht stärker
Der Franken konnte sowohl gegen den Euro als auch den Dollar leicht zulegen. Zuletzt kostete ein Euro noch 1,2365 CHF nach 1,2379 CHF am Mittag. Der Greenback fiel auf 0,9186 CHF nach 0,9215 CHF zurück. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85925 (0,86020) britische Pfund , 104,81 (105,25) japanische Yen und 1,2379 (1,2343) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1744.00 (1.747,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.020,00 (41.060,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert