Euro steigt zum Dollar und zum Franken

Euro steigt zum Dollar und zum Franken
(Foto: pagomenos - Fotolia)

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Frankfurt am Main – Der Eurokurs ist am Montag in einem nervösen Umfeld über die Marke von 1,13 US-Dollar gestiegen. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1302 Dollar und damit über einen halben Cent mehr als im asiatischen Handel.

Auch zum Schweizer Franken konnte der Euro nach dem Mittag weiter zulegen. Die Gemeinschaftswährung kletterte über die Marke von 1,09 und kostet am späten Montag-Nachmittag 1,0917 CHF. Im Tagesverlauf hat der Euro damit über einen halben Rappen gewonnen. Der Dollar gewann gegenüber dem Franken ebenfalls, wenn auch nur leicht. Er geht am späten Nachmittag bei 0,9663 CHF um.

Brexit und US-Geldpolitik bestimmende Themen
Der Devisenhandel wird zurzeit von zwei grossen Themen beherrscht: der Möglichkeit eines Ausscheidens Grossbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit) und der US-Geldpolitik. Was den Brexit angeht, richtet sich die Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten auf nahezu täglich erscheinende Umfragen zu dem am 23. Juni stattfindenden Referendum. Die Umfragen zeichnen kein klares Bild. Einmal liegen die Befürworter, einmal die Gegner eines Brexit vorne.

Entsprechend schwankungsanfällig verläuft der Devisenhandel: Deuten Umfragen auf einen Brexit hin, werden Pfund- und Eurokurs belastet – und umgekehrt. Am Montag sorgten sogar Gerüchte über den Ausgang einer zur Veröffentlichung anstehenden Umfrage für Kursbewegung: So wurde der Euro zunächst belastet, weil auf eine Brexit-Mehrheit spekuliert wurde. Wenig später kamen Gerüchte auf, die neue Umfrage – eine unter vielen – könnte eine Mehrheit für den EU-Verbleib der Briten bringen.

Das andere grosse Thema, die US-Geldpolitik, wird durch das Brexit-Referendum zumindest mitbestimmt. An diesem Mittwoch wird die amerikanische Notenbank neue Entscheidungen verkünden. Eine Fortsetzung der Ende 2015 eingeleiteten Zinswende wird nicht erwartet, obwohl die Zeichen dafür bis vor kurzem nicht schlecht standen. Mittlerweile hat sich aber der US-Arbeitsmarkt abgekühlt. Zudem würde ein Brexit vermutlich mit Börsenturbulenzen einhergehen. Eine Zinsanhebung – gut eine Woche vor der Brexit-Abstimmung – gilt deshalb als Risiko, das die Fed wohl vermeiden wird. (awp/mc/pg)

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