Europa-Schluss: Keine negative Reaktion auf weiter steigende US-Inflation

Europa-Schluss: Keine negative Reaktion auf weiter steigende US-Inflation

Paris / London – Den europäischen Börsen hat eine sich beschleunigende US-Inflation am Mittwoch nicht geschadet. Am Markt gilt das Thema als zunehmend eingepreist. Der EuroStoxx 50 verbuchte zum Handelsschluss einen Zuwachs von 0,10 Prozent auf 4348,82 Punkte. Der französische Cac-40-Index ging mit plus 0,03 Prozent auf 7045,16 Zähler aus dem Handel. Deutlichere Gewinne von 0,91 Prozent auf 7340,15 Punkte verzeichnete der britische FTSE 100 .

In den USA stiegen die Verbraucherpreise im Oktober stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate seit 1990. Die US-Notenbank werde sich in ihrer jüngsten Entscheidung, bereits im laufenden Monat ihre monatlichen Anleihekäufe zu reduzieren, bestätigt fühlen, so kommentierte die Daten der Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein, Thomas Gitzel. Die verhaltene Reaktion an den Börsen zeige, dass sich die Anleger von der Inflation nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen lassen, schrieb Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Mit guten Zahlen und deutlichen Kursgewinnen machten zur Wochenmitte die Einzelhändler auf sich aufmerksam. Fortschritte bei den Kostensenkungen stimmen den niederländischen Handelskonzern Ahold Delhaize optimistischer für das laufende Jahr. Die Analysten von JPMorgan sprachen von besser als erwartet ausgefallenen Zahlen, zu denen vor allem das US-Geschäft beigetragen habe. Die Aktien stiegen um fast vier Prozent.

Einen Kurssprung legten zudem Marks & Spencer hin. Der erhöhte Jahresausblick verhalf den Aktien der britischen Kaufhauskette zu einem Plus von über 16 Prozent. Jefferies-Analyst James Grzinic sprach von starken Zahlen, in deren Folgen die Konsensschätzungen deutlich steigen dürften.

Gute Zahlen gab es auch im Bankensektor. Die französische Bank Credit Agricole profitiert weiter von einer Erholung der Wirtschaft und einer Entspannung beim Blick auf mögliche Kreditausfälle. Das Ergebnis im dritten Quartal fiel deutlich besser aus, als Experten erwartet hatten. Die Aktien, die zuletzt das Niveau vor dem Einbruch im März vergangenen Jahres übertroffen hatten, büssten allerdings 1,9 Prozent ein. Auch ABN Amro übertraf mit dem Ergebnis für das dritte Quartal die Erwartungen. Die Aktien der niederländischen Bank zogen um gut zwei Prozent an. (awp/mc/pg)

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