Europa-Schluss: Vom schwachen Wochenauftakt erholt

Europa-Schluss: Vom schwachen Wochenauftakt erholt

Paris / London – Nach den jüngsten Verlusten haben die Anleger an Europas Börsen am Dienstag wieder etwas Mut gefasst. Verschwunden sind die Sorgen um die Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron deshalb aber keinesfalls. Viele Marktteilnehmer dürften ausserdem ihre Bücher wenige Tage vor Weihnachten bereits geschlossen haben.

Der EuroStoxx 50 erholte sich mit plus 1,65 Prozent auf 4174,99 Punkte von seinem schwachen Wochenauftakt. Der französische Cac 40 gewann 1,38 Prozent auf 6964,99 Zähler. Auch der britische FTSE 100 zog um 1,38 Prozent an und endete bei 7297,41 Zählern.

Nachdem zu Wochenbeginn sämtliche Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 Verluste verzeichnet hatten, gab es am Dienstag nur Gewinner. Dank einer Erholung der Rohstoffpreise schlugen sich die Indizes der konjunktursensiblen Rohstoff- und Ölbranche mit Aufschlägen von 2,4 beziehungsweise 2,9 Prozent mit am besten. Nur der Index der besonders Corona-sensiblen Reise- und Freizeitindustrie legte mit plus 3,5 Prozent noch mehr zu.

Ein starker Quartalsbericht und ein positiv aufgenommener Ausblick des US-Chipherstellers Micron gaben der europäischen Halbleiterbranche Aufwind. Im EuroStoxx zählten die Aktien des Chipindustrieausrüsters ASML mit einem Plus von 3,6 Prozent zu den grössten Gewinnern. Beim im Cac 40 notierten Halbleiterhersteller STMicro reichte es immerhin für einen Anstieg von 1,2 Prozent.

Die Papiere des Autobauers Renault gewannen dank eines Berichts über ein anstehendes Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Hersteller Geely 3,4 Prozent.

Dagegen stürzten in Zürich die Aktien der Online-Apotheke Zur Rose um 16 Prozent ab. Sie litten einmal mehr unter der Unsicherheit um die Einführung des digitalen Rezeptes in Deutschland. Die für Januar vorgesehene Pflicht zum E-Rezept wird verschoben. Es sei deutlich geworden, das «die erforderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen», heisst es in einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums, aus dem verschiedene Medien berichteten. Die Baader Bank stufte Zur Rose daraufhin von «Buy» auf «Add» ab und kappte das Kursziel um ein Drittel.

Die Aktien von BNP Paribas gewannen auf Platz zwei im EuroStoxx hinter den 4,6 Prozent höheren Airbus-Papieren 4,3 Prozent. Die Investmentbank Kepler Cheuvreux hatte die BNP-Titel nach dem angekündigten Verkauf der kalifornischen Tochter Bank of the West an die Bank of Montreal (BMO) von «Hold» auf «Buy» hochgestuft. Ihr zugleich erhöhtes Kursziel begründeten die Analysten mit dem nun folgenden ausserordentlichen Aktienrückkauf. (awp/mc/ps)

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