Europa-Schluss: Coronavirus lässt Anleger vorsichtig agieren

Europa-Schluss: Coronavirus lässt Anleger vorsichtig agieren

Paris / London – Nach den Verlusten zum Wochenbeginn haben sich die Anleger an den europäischen Börsen auch am Dienstag zurückgehalten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone gab um 0,14 Prozent auf 4196,40 Punkte nach.

Einmal mehr bremsten Corona-Sorgen. «Viele Anleger befürchten, dass die Eindämmungsversuche der chinesischen Regierung im Zuge der Ausbreitung der Delta-Variante auch die weltwirtschaftliche Dynamik abbremsen könnten», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. «Der Cargo-Stau in den wichtigen Container-Häfen hält weiter an, da im Falle des Auftretens einer Corona-Infektion bei Hafenmitarbeitern die ganze Hafenanlage geschlossen werden muss.»

An den grossen Länderbörsen überwogen ebenfalls die Verluste. So gab der französische Cac 40 um 0,28 Prozent auf 6819,84 Punkte nach. Aus der Reihe scherte der Londoner Leitindex FTSE 100 mit einem Plus von 0,38 auf 7181,11 Zähler. Hier sorgten die Kursgewinne der Schwergewichte Shell und BP aus der Öl- und Gasbranche für Rückenwind. An der Spitze des Index lagen die Aktien des Bergwerkskonzerns BHP, die vom Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts profitierten.

Die Sorge um Probleme der Lieferketten liess den Automobilsektor um 1,8 Prozent nachgeben. Weniger ausgeprägt waren die Verluste des Rohstoffsektors. Dazu trug das Kursplus von BHP von 3,4 Prozent bei. Der Konzern fusioniert das Öl- und Gasgeschäft mit der australischen Woodside Petroleum. BHP stellt sich damit auf eine weltweite Abkehr von fossilen Brennstoffen ein, was die Investoren begrüssten.

Die grössten Gewinne verzeichneten die Pharmawerte. Novartis hatte mit seinem Augenheilmittel Beovu positive Ergebnisse in einer wichtigen Studie erzielt. Das Augenmittel wurde bei Patienten eingesetzt, die am sogenannten diabetischen Makulaödem leiden, einer durch die Zuckerkrankheit hervorgerufenen Netzhauterkrankung. Novartis gewannen ein Prozent.

Dass starke Expansion ihren Preis hat, zeigten unterdessen die Zahlen des Online-Lieferdienstes Just Eat Takeaway. Im ersten Halbjahr fiel ein Minus von fast einer halben Milliarde Euro an, nachdem es ein Jahr zuvor nur minus 59 Millionen Euro gewesen waren. So gab das Unternehmen, das erst jüngst die Milliardenübernahme des US-Lieferdienstes Grubhub abgeschlossen hatte, in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als drei mal so viel für Werbung aus wie im Vorjahreszeitraum.

Am Markt setzten sich nach anfänglichen Abgaben allerdings die Käufe durch, so dass der Wert in London um knapp drei Prozent anzog. Die Aktie hatte in den vergangenen Monaten geschwächelt und notiert deutlich unter den Hochs vom vergangenen Oktober. (awp/mc/ps)

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