Europa-Schluss: Längere Lockdowns drohen und bremsen Aktien

Europa-Schluss: Längere Lockdowns drohen und bremsen Aktien

Paris / London – Europas Börsen haben sich am Dienstag ähnlich lethargisch wie zum Wochenauftakt präsentiert. Da die Anleger angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen eine Verlängerung von Lockdown-Massnahmen erwarten, hielten sie sich mit Käufen zurück. In Deutschland etwa sind sich der Bund und die Länder laut informierten Personen einig, dass zur Eindämmung des Coronavirus der bis Ende Januar befristete Lockdown bis zum 14. Februar verlängert wird.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,20 Prozent niedriger bei 3595,42 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,33 Prozent auf 5598,61 Punkte abwärts, während der britische FTSE 100 0,11 Prozent schwächer bei 6712,95 Zählern aus dem Handel ging.

Aus Branchensicht favorisierten die Anleger die als defensiv geltenden Unternehmen aus dem medizinischen Bereich: Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um knapp ein Prozent zu. Der Index der Technologiewerte gewann 0,4 Prozent und blieb nur wenig unter dem vor dem Wochenende erreichten Rekordhoch. Hier halfen eine Reihe positiv aufgenommener Nachrichten aus der Branche.

So überzeugte der IT-Dienstleister S&T mit einem erfreulichen Zwischenbericht und will 2021 weiter wachsen. Beim auf Fernwartungssoftware spezialisierten Unternehmen Teamviewer konnten sich die Anteilseigner nach einem Zukauf ebenfalls über Kursaufschläge freuen, während der Chipindustrie-Ausrüster ASML und der IT-Dienstleister Cancom von positiven Analystenkommentaren profitierten.

Dagegen führte der Index der Einzelhändler, die besonders unter einem verschärften Kampf gegen die Corona-Pandemie leiden, mit einem Minus von fast zwei Prozent die Liste der Sektorverlierer an.

Unter den Einzelwerten stachen Stellantis positiv heraus: Die Papiere des aus PSA und Fiat Chrysler fusionierten neuen Autoriesen, die bereits an ihrem ersten Handelstag zu Wochenbeginn auf ein reges Kaufinteresse gestossen waren, legten in Paris um gut drei Prozent zu. Die schweizerische Grossbank UBS nahm die Aktie mit einer Kaufempfehlung in die Bewertung auf. Das anlässlich der Fusion veranschlagte Synergieziel von fünf Milliarden Euro sei glaubwürdig, schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel.

Dagegen büssten Aktien von Lindt & Sprüngli in Zürich knapp drei Prozent ein. Der Süsswarenhersteller hat mit dem Umsatz im vergangenen Jahr zwar die eigene Zielsetzung erreicht, aber die Markterwartungen enttäuscht. Auch der Ausblick der Schweizer auf 2021 klingt nun zurückhaltender. (awp/mc/ps)

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