Europa-Schluss: Erholung geht weiter

Europa-Schluss: Erholung geht weiter

Paris / London – Europas Börsen haben am Dienstag mit deutlichen Kursgewinnen an den bereits starken Wochenauftakt angeknüpft. Die Diskussion um Lockerung der Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie beflügelte die Kurse erneut. Der EuroStoxx 50 kletterte wieder über die Marke von 2900 Punkten und schloss mit 1,73 Prozent im Plus bei 2932,06 Zählern.

«Das Vertrauen der Investoren nimmt zu, während wir auf den Höhepunkt der Saison der Quartalsberichte zusteuern», schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Der weitere Verlauf der Woche könne sich allerdings als «Bananenschale» erweisen, auf der die Anleger auszurutschen drohten. Vor allem die grossen US-Technologieaktien hätten zuletzt grosse Vorschusslorbeeren erhalten – könnten mit ihren Zahlen nun aber enttäuschen und die Erholung an den Börsen abwürgen.

In Paris legte der Leitindex Cac 40 um 1,43 Prozent auf 4569,79 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 rückte um 1,91 Prozent auf 5958,50 Zähler vor.

Am Montag hatte der europäische Leitindex mit einem Sprung von mehr als zweieinhalb Prozent die – vor allem von Spannungen am Ölmarkt und Rezessionsängsten dominierte – verlustreiche Vorwoche wieder ausgebügelt. Dabei half vor allem die Aussicht darauf, dass in zahlreichen Ländern die Wirtschaft nach dem zeitweisen Shutdown wegen der Corona-Pandemie langsam wieder angefahren werden könnte.

In Europa hatten die Anleger gleichzeitig einige durchwachsene Unternehmensbilanzen zu verdauen – auch hier dominierte die Corona-Krise. Gemischt fiel die Öffnung der Bücher etwa im Bankensektor aus, wo die britische HSBC und die spanische Santander wegen der Belastungen der Pandemie und hoher Risikovorsorge für Kreditausfälle von einem erheblichen Gewinnrückgang im ersten Quartal berichteten. HSBC schlossen dennoch 1 Prozent im Plus. Santander legten sogar um 4,8 Prozent zu.

Die schweizerische UBS steigerte den Gewinn im ersten Quartal kräftig, sorgt sich aber um das zweite Quartal. Die Anleger zeigten sich dennoch sehr zufrieden, das Papier legte in Zürich um mehr als sieben Prozent zu. Auch europaweit standen die Banken .

Novartis-Papiere büssten 1,5 Prozent ein. Analyst Richard Vosser von JPMorgan bemängelte die Jahresprognosen der Schweizer, die sinkende Markterwartungen nach sich ziehen dürften. Zu den grossen Kursgewinnern an der Zürcher Börse gehörten die Aktien des Industriekonzerns ABB mit 5,3 Prozent Plus. Die Quartalszahlen fielen deutlich besser aus als am Markt befürchtet.

Der Ölpreisverfall und die Corona-Pandemie drückten auf den Gewinn des Energieriesen BP. In London drehten die Papiere nach einem anfänglichen Rückschlag aber wieder mit 2,6 Prozent ins Plus. (awp/mc/ps)

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