Europa-Schluss: Nur wenig verändert

Europa-Schluss: Nur wenig verändert

Paris – Nach ihren kräftigen Vortagesverlusten haben sich die wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag per saldo nicht viel verändert. Am Nachmittag drehte der EuroStoxx50 mit einer schwächeren Wall Street vorübergehend ins Minus. Am Ende des Tages stand dann ein Plus von 0,15 Prozent zu Buche auf 2812,35 Punkten. Zur Wochenmitte hatte der Leitindex der Eurozone knapp 4 Prozent eingebüsst.

Anleger setzten aktuell auf eine allmähliche Aufhebung der Antivirus-Restriktionen wie etwa schrittweise Öffnungen im Einzelhandel, sagte ein Marktstratege. Die Unsicherheit dürfte dennoch weiter andauern und Rückschläge seien jederzeit möglich. Neue Wirtschaftsdaten aus den USA fielen erneut verheerend aus. Alle wollten wieder das Leben so normal wie früher haben, doch in mehreren Epizentren der Virus-Pandemie gebe es noch immer jeden Tag hunderte Tote, gab Analyst Edward Moya vom Broker Oanda zu Bedenken.

Der französische Cac 40 gab um 0,08 Prozent auf 4350,16 Zähler nach. Der britische FTSE 100 gewann 0,55 Prozent auf 5628,43 Punkte.

Der Technologiesektor war der stärkste der Stoxx-600-Übersicht mit plus 2,84 Prozent. Ganz hinten war die Öl- und Gasbranche mit minus 2,19 Prozent.

Unter den Einzelwerten waren die Anteile von ASML gefragt, die als zweitbester Wert im EuroStoxx um fast 5 Prozent stiegen. Auf die am Vortag bekannt gegebenen starken Auftragseingänge des Herstellers von Lithographiesystemen im ersten Quartal folgten nun positive Analystenkommentare. So hoben die Experten von Goldman, UBS und Credit Suisse ihre Kursziele an und bekräftigten ihre Kaufempfehlung. Besser als ASML waren nur noch die Papiere des Netzwerkausrüsters Nokia mit plus 7,22 Prozent. Index-Schlusslicht waren die Titel des Modekonzerns Inditex mit einem Minus von gut 5 Prozent.

Easyjet zählten im FTSE 100 zunächst zu den Favoriten, zum Handelsende verloren sie aber zweieinhalb Prozent. Der Billigflieger rüstet sich mit neuen Krediten und dem Verkauf von Jets für einen längeren Stopp des Flugbetriebs. Insgesamt sollen die flüssigen Mittel damit auf etwa 3,3 Milliarden britische Pfund (3,8 Mrd Euro) wachsen. Damit werde das Geld selbst dann ausreichen, wenn die Flugzeuge neun Monate lang am Boden bleiben müssten, teilte das Unternehmen mit.

Um fast viereinhalb Prozent nach oben ging es für Rentokil , womit die Aktien ihren Vortagesverlust mehr als wettmachten. Der Hersteller von Hygiene-Bedarf meldete einen Umsatzanstieg im gesamten ersten Quartal, im Monat März jedoch waren die Erlöse deutlich zurückgegangen. Grund ist, dass Rentokil vor allem Unternehmen, Hotels, Restaurants und Schulen mit seinen Mitteln beliefert. Seit der Covid-19-Krise jedoch ist hier Stillstand angesagt. Daher fokussiert sich der Konzern auf die Verringerung seiner Kosten und will noch mehr Personal einsparen. Seine Jahresziele hatte Rentokil bereits im März zurückgenommen. (awp/mc/pg)

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