Europa-Schluss: Schwache Wall Street zieht EuroStoxx ins Minus

Europa-Schluss: Schwache Wall Street zieht EuroStoxx ins Minus
(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Dienstag mit ihrem Stabilisierungsversuch gescheitert und haben mehrheitlich den dritten Handelstag in Folge im Minus geschlossen. Negative Impulse lieferte am Nachmittag die schwache Eröffnung der US-Börsen. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq gerieten vor den anstehenden Quartalszahlen der Tech-Riesen Apple, Alphabet , Amazon und Microsoft unter Verkaufsdruck.

Der EuroStoxx50 schloss mit einem Minus von 0,96 Prozent bei 3721,36 Punkten, nachdem er vormittags noch um bis zu 1,3 Prozent gestiegen war. Der französische Cac 40 sank um 0,54 Prozent auf 6414,57 Punkte. Der britische FTSE 100 stieg um 0,08 Prozent auf 7386,19 Punkte.

Neue Zahlen sorgten für teils starke Bewegungen bei Einzelwerten. Im Bankensektor enttäuschten die HSBC-Aktien mit einem Kursabschlag von 5,5 Prozent. Der Gewinn des Geldhauses war im ersten Quartal trotz höherer Zinsen und steigender Margen im Kreditgeschäft deutlich gesunken. Zudem ging die Kernkapitalquote wegen des Ausbaus des Geschäfts stärker zurück, als Experten erwartet hatten.

Dagegen überzeugte UBS. Die schweizerische Bank steigerte ihren Gewinn im ersten Quartal trotz der Verwerfungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Unter dem Strich stand ein Überschuss von gut 2,1 Milliarden US-Dollar (knapp 2 Mrd Euro) und damit 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang gerechnet. UBS-Aktien gewannen in einem sehr schwachen Marktumfeld 0,1 Prozent.

Solide entwickelten sich im Pharmasektor die Papiere von Novartis , die um 0,4 Prozent anzogen. Der schweizerische Pharmakonzern hatte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres Umsatz und Gewinn gesteigert. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte das Management.

Im Logistiksektor berichteten gleich zwei grosse Namen. Kühne + Nagel kletterten nach robusten Quartalszahlen zunächst, fielen dann aber ins Minus und verloren letztlich 3,2 Prozent. Das Unternehmen hält eine Prognose über das erste Halbjahr hinaus derzeit für nicht möglich. Der dänische Frachtschiffkonzern A.P. Moller-Maersk hob unterdessen seine Prognose für den Gewinn an, was der Aktie deutliche Gewinne bescherte.

Unter Druck stand am britischen Markt die Aktie von AB Foods . Der Mischkonzern stimmte seine Aktionäre auf deutlich schlechtere Geschäfte in seiner Nahrungsmittelsparte ein. Wegen steigender Preise für Material, Rohstoffe und Energie infolge des Ukraine-Krieges dürfte die Gewinnmarge in diesem Bereich stärker sinken als bislang vermutet, teilte der Mutterkonzern der Modekette Primark mit. AB Foods fielen um 5,0 Prozent. (awp/mc/pg)

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