Europa-Schluss: Konjunkturhoffnungen befeuern die Rally

Europa-Schluss: Konjunkturhoffnungen befeuern die Rally
(Adobe Stock)

Paris / London – Die Verschnaufpause an den europäischen Börsen ist überraschend kurz gewesen. Nach der Konsolidierung am Vortag haben die Kurse ihre Aufwärtsbewegung am Mittwoch dynamisch fortgesetzt. Erneut war die Hoffnung auf eine weiche konjunkturelle Landung der Kurstreiber. Der EuroStoxx 50 gewann 1,04 Prozent auf 4099,76 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit fast einem Jahr.

An den Märkten überwiegt im neuen Börsenjahr die Annahme von Investoren, dass die wirtschaftliche Eintrübung in Europa und den USA weniger stark ausfällt als befürchtet. Eine Einschätzung, die auch Börsenexperte Andreas Lipkow teilt: «Die Marktteilnehmer finden sich langsam mit einem US-Zinsniveau von fünf Prozent ab und setzen auf eine schnelle Konjunkturerholung in China. Diese Wirtschaftsbelebung könnte das Potenzial haben, sogar eine Rezession in Europa letztendlich doch noch abwenden zu können.»

Mit dieser Aussicht stieg der französische Cac 40 um 0,80 Prozent auf 6924,19 Punkte an. Er nähert sich der Marke von 7000 Punkten, über der er letztmals im Februar vergangenen Jahres notierte. In London kletterte der britische FTSE 100 um 0,40 Prozent auf 7724,98 Punkte.

An der Spitze lagen daher zins- und konjunkturabhängige Sektoren wie Einzelhandel und Immobilien . Den Technolgiesektor stützten die Gewinne des Schwergewichts ASML , das um 1,7 Prozent kletterte. Die Aktie profitierte neben guten Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq auch von zuversichtlichen Kommentaren der Banken Credit Suisse und JPMorgan. Ausnahme im Tech-Sektor waren Adyen , die Papiere des Zahlungsdienstleisters litten unter einer Abstufung durch die Bank of America und fielen um 3 Prozent.

Der grösste Verlierer unter den Sektoren waren die Versicherer . Hintergrund war der Einbruch der britischen Direct Line, deren Aktie nach einer Gewinnwarnung um mehr als 20 Prozent absackte. Das Unternehmen geht nicht mehr davon aus, die Schlussdividende für das vergangene Jahr zahlen zu können. Die Analysten von Jefferies sprachen von einem Schock. Auch andere Werte des Sektors verzeichneten daher Verluste.

Gesucht waren dagegen die Papiere aus der Luxusgüterbranche. Kering verteuerten sich um 3,6 Prozent und LVMH um 2,1 Prozent. LVMH erreichten bei über 775 Euro sogar ein Rekordhoch, der Börsenwert nähert sich der Marke von 400 Milliarden Euro. Anleger reagierten erfreut über den neuen Chef der Marke Louis Vuitton, Pietro Beccari, und die neue Chefin der Marke Dior, Delphine Arnault. (awp/mc/pg)

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