Europa-Schluss: Anleger gehen vor dem Wochenende auf Nummer sicher

Europa-Schluss: Anleger gehen vor dem Wochenende auf Nummer sicher
(Adobe Stock)

Paris / London – Die europäischen Börsen haben am Freitag erneut nachgegeben. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor den dritten Tag in Folge an Boden und verschärfte noch das Abwärtstempo. Erneut war es vor allem der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der die Kurse belastete. Am Ende stand für den EuroStoxx 50 ein Minus von 0,95 Prozent auf 4074,28 Punkte zu Buche. Auf Wochensicht hat der Index rund zwei Prozent verloren.

Weil die Situation so angespannt und eine Invasion Russlands in der Ukraine jederzeit möglich sei, wollten Anleger vor dem Wochenende die Risiken minimieren, sagte ein Händler. Das umso mehr, als am Montag die Börsen in den USA wegen eines Feiertags geschlossen seien.

Andernorts waren die Verluste am Freitag geringer: In Paris verlor der Cac 40 0,25 Prozent auf 6929,63 Punkte. In London ging der FTSE 100 0,32 Prozent niedriger in das Wochenende mit 7513,62 Zählern.

Verluste verzeichneten vor allem konjunkturabhängige Aktien und Sektoren wie Reise und Freizeit, Technologie, Bau und Automobil. «Sollte es tatsächlich zu einer militärischen Intervention kommen – wovon wir derzeit nicht ausgehen -, würden risikoreiche Anlagen wahrscheinlich noch einmal deutlich unter Druck geraten», schrieb Analyst Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Die wirtschaftlichen Konsequenzen hingen vor allem vom Ausmass der westlichen Reaktionen ab. «Europa wäre jedoch sicherlich härter betroffen als die USA».

Erneut reagierten Einzelwerte mit teilweise deutlichen Ausschlägen auf die Unternehmenszahlen. Mit einem Abschlag von mehr als vier Prozent erwischte es die Aktie von Hermes heftig. Der französische Luxusmodehersteller muss sich nach einem erfolgreichen Jahr auf Gegenwind für sein wichtigstes Segment einstellen. Der Erlös mit Lederwaren fiel im Schlussquartal auf Jahressicht um 3,3 Prozent auf etwa eine Milliarde Euro.

Besser sah es beim Autobauer Renault aus. Dieser hat 2021 dank Sparprogramm und steigender Preise besser abgeschnitten als geplant. Nach anfänglichen Kursgewinnen gaben die Renault-Aktien die Aufschläge jedoch mit dem immer schwächeren Gesamtmarkt mehr als ab.

Die Aktien von Eni legten gegen das schwache Börsenumfeld um ein Prozent zu. Der rasante Ölpreisanstieg hat dem Konzern 2021 zu einem satten Überschuss verholfen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 8,6 Milliarden Euro Verlust verbucht. (awp/mc/pg)

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