Europa-Schluss: Konsolidierung – Zurückhaltung wegen Zollverhandlungen

Europa-Schluss: Konsolidierung – Zurückhaltung wegen Zollverhandlungen
(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Die europäischen Börsen haben am Freitag moderate Verluste verbucht. Nach der jüngst guten Entwicklung wurden Anleger vor dem Wochenende etwas vorsichtiger. Zu gross sei die Gefahr, dass es über das Wochenende schlechte Nachrichten zu den Zoll-Verhandlungen zwischen der EU und den USA geben könnte, bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow. «Die Zeit wird immer knapper und zeigt zugleich gut auf, wie hart hinter den geschlossenen Türen verhandelt wird.»

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,06 Prozent bei 5.352,16 Punkten. Daraus resultiert ein Wochenrückgang von 0,1 Prozent. Ausserhalb des Euroraums fiel der schweizerische Leitindex SMI um 0,75 Prozent auf 11.955,73 Zähler. Der britische FTSE 100 sank um 0,20 Prozent auf 9.120,31 Punkte.

Der wenig bewegte Gesamtmarkt täuschte etwas über teilweise starke Schwankungen der Einzelwerte hinweg. So erholten sich LVMH von anfänglichen Verlusten, drehten deutlich nach oben und endeten mit einem Plus von 3,9 Prozent. Eine schwächere Nachfrage bei Spirituosen und Mode hatte dem Luxuskonzern im ersten Halbjahr einen Erlös- und Gewinnrückgang eingebrockt. Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank sprach von einem nicht gerade guten Quartal. Allerdings gebe es einige Hoffnungsschimmer und bei den Ergebnissen scheine die Talsohle erreicht zu sein. Auch Kering waren mit einem Kursaufschlag von 4,4 Prozent stark gefragt.

Eindeutiger waren die Zahlen anderer französischer Unternehmen. So gewannen Remy Cointreau 8,1 Prozent, nachdem die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen und der Ausblick erhöht worden war. Bei Carrefour, die um 5,5 Prozent kletterten, sprachen die Bernstein-Analysten von guten Halbjahreszahlen.

Im starken Autosektor überdeckten die Gewinne grosser Werte wie Volkswagen, BMW und Mercedes den Verlust von 3,4 Prozent bei Michelin. Der französische Reifenhersteller hatte nach Ansicht von UBS-Analysten durchwachsene Zahlen vorgelegt.

Unter den kleineren Werten brachen Signify um über 12 Prozent ein. Das gesenkte Margenziel des Lichttechnikherstellers setzte der Aktie zu. (awp/mc/ps)

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