Europa-Schluss: Zu viele Risikofaktoren bremsen Börsen aus

Europa-Schluss: Zu viele Risikofaktoren bremsen Börsen aus
(Adobe Stock)

Paris / London – Die Hängepartie an den europäischen Börsen hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Gegenwind gab es von den wieder steigenden Energiepreisen. Auch legten an den europäischen Anleihemärkten die Renditen zu. Der EuroStoxx 50 ging 0,09 Prozent niedriger aus dem Handel mit 3827,96 Zählern. Seit dem Zwischenhoch von Ende März bei über 4000 Punkten befindet sich der Index in einem leichten Abwärtstrend.

Die Finanzmärkte sähen sich derzeit gleich mehreren Risiken ausgesetzt wie der geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank, Unsicherheiten mit Blick auf das Wirtschaftswachstum und die Profitabilität der Unternehmen sowie den Krieg in der Ukraine, fasste Stratege Axel Botte vom Investmenthaus Ostrum die Lage zusammen. Die Anzeichen für eine zunehmende Risikoscheu der Anleger seien deutlich sichtbar, die Aktienbörsen von starken Schwankungen geprägt.

Auch andere grosse Indizes traten auf der Stelle. Der französische Cac 40 beendete den Handel 0,07 Prozent im Plus bei 6542,14 Punkten. Sein britisches Pendant FTSE 100 schloss 0,06 Prozent höher bei 7580,80 Zählern.

Wie am Vortag waren Öl- und Rohstoffwerte gefragt. Die Ölpreise hatten ihre Vortagesgewinne ausgebaut, nachdem die OPEC am Vortag vor einem Ausfall von Ölexporten aus Russland gewarnt hatte. «Russlands Präsident Putin hat zudem Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine einen Dämpfer versetzt», fügte Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank hinzu.

Rohstofftitel profitieren zudem von wieder steigenden Eisenerzpreisen. Der Markt setze damit auf Infrastruktur-Investitionen in China zur Ankurbelung der Wirtschaft, sagte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. ArcelorMittal etwa legten um 1,2 Prozent zu. In London stiegen die Aktien der Bergwerkskonzerne Fresnillo, Anglo American und Glencore.

Zu den Verlierern auf dem Sektortableau zählten die Einzelhandelswerte. Hier gehörten Ahold Delhaize zu den grössten Verlierern. Am Tag der Hauptversammlung fiel der Kurs um 3,4 Prozent. Das erste Quartal des Einzelhändlers dürfte durchwachsen ausgefallen sein, schrieb Analyst William Woods von Bernstein.

Nach zahlreichen positiven Analystenstimmen nach den Geschäftszahlen von LVMH für das erste Quartal legten die Aktien des Luxusgüterkonzerns um 0,5 Prozent zu. Die Papiere des Wettbewerbers Kering verloren dagegen 1,0 Prozent. (awp/mc/ps)

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