Europa-Schluss: EuroStoxx schafft Wochenplus – Starker Monat

Europa-Schluss: EuroStoxx schafft Wochenplus – Starker Monat
(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Nach der schwachen Vorwoche hat der EuroStoxx 50 letztlich wieder an seinen Aufwärtstrend seit Mitte April angeknüpft. Auf Wochensicht schaffte der Leitindex der Eurozone am Freitag ein Plus von 0,8 Prozent. Für den Monat Mai steht ein Gewinn von 4 Prozent zu Buche. Entspannungssignale im Zollstreit der USA mit dem Rest der Welt und eine insgesamt freundlichere Anlegerstimmung hatten dafür gesorgt, dass der mit den massiven Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump Anfang April verbundene Schock an Europas Börsen inzwischen grösstenteils verdaut ist.

Am Freitag selbst hielten sich die Bewegungen in engen Grenzen. Der EuroStoxx gab um 0,08 Prozent auf 5.366,59 Punkte nach. Ausserhalb der Eurozone legte der Londoner Leitindex FTSE 100 um 0,64 Prozent auf 8.772,38 Punkte zu. Der Schweizer SMI gewann nach der Feiertagspause am Vortag 0,33 Prozent auf 12.227,08 Zähler.

Unklar bleibt, wie es mit den US-Zöllen weitergeht. Am Donnerstag hob ein Berufungsgericht eine Anordnung eines New Yorker Richters wieder auf. Dieser hatte einen Tag zuvor fast alle von Trump unter Berufung auf ein Notstandsgesetz angeordneten Zölle für rechtswidrig erklärt. Das Berufungsgericht will den Fall nun prüfen. «Dieses Hin und Her wird wohl nicht unbedingt für Ruhe an den Börsen sorgen», merkte Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG Markets dazu an.

Günstige Nachrichten kamen zur Inflation durch die Verbraucherpreise aus Italien und Spanien. Diese hätten weitestgehend im Rahmen der Erwartungen gelegen und damit die Annahme einer sinkenden, aber immer noch positiven Inflationsrate unterstrichen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Preisdaten stützten zinssensible Sektoren wie Immobilien und Versorger .

Pharmaaktien gehörten insgesamt ebenfalls zu den Gewinnern. Roche hatte erneut positive Daten zu Fenebrutinib vorgelegt, einem Mittel zur Bekämpfung von Multipler Sklerose. Hier ging es an der Spitze des SMI um gut zwei Prozent nach oben.

Ausreisser waren Sanofi. Die Aktien sackten als Schlusslicht im EuroStoxx um knapp fünf Prozent ab. Sie reagierte damit auf durchwachsene Studienergebnisse zum Antikörper Itepekimab zur Behandlung der Lungenerkrankung COPD. Die Analysten der US-Bank JPMorgan sprachen von einer enttäuschenden Nachricht. Das Medikament dürfte zwar auf den Markt kommen, allerdings mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren. Es gebe dadurch negative Auswirkungen auf ihre bisherigen Erwartungen an den Geschäftserfolg des Medikaments.

Unter den Nebenwerten erlitten Aktien des finanziell angeschlagenen Solarunternehmen Meyer Burger einen weiteren Hieb. Die Schweizer Firma hatte wegen Geldmangels die Solarmodulproduktion am US-Standort gestoppt. «Das Ende rückt näher», kommentierte die Zürcher Kantonalbank. Die bereits auf Rappenniveau notierenden Papiere brachen um mehr als 42 Prozent ein. (awp/mc/ps)

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