Europa-Schluss: EuroStoxx auf März-Hoch – Friedenshoffnung

Paris / London / Zürich – Europas Börsen haben am Dienstag zugelegt und am Tageshoch geschlossen. Zwar gibt es weiterhin keine konkreten Ergebnisse für ein Ende des Ukraine-Krieges, doch «weitere Treffen – auch mit Moskau – stehen bevor», kommentierten die Experten von IG Markets.
Obendrein sei das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Spitzenpolitikern «sehr viel freundlicher» verlaufen als die Begegnung zwischen Trump und Selenskyj im Februar, zeigte sich Analyst David Perry von JPMorgan optimistisch. Auch Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank hob den «konstruktiven Ton» der Gespräche hervor.
Bevor am Freitag die Rede von Fed-Chef Jerome Powell zum Notenbank-Treffen in Jackson Hole in den Mittelpunkt rücken wird, machte der EuroStoxx 50 seine Verluste vom Wochenauftakt mehr als wett. Der Leitindex der Euroregion legte um 0,89 Prozent auf 5.483,28 Punkte zu und schloss knapp unterhalb seines Tageshochs. Damit ist er zudem wieder zurück auf dem Niveau von Ende März.
Ausserhalb der Eurozone ging es für den Schweizer SMI um 1,16 Prozent auf 12.212,19 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 gewann 0,34 Prozent auf 9.189,22 Punkte.
Mit Ausnahme des Immobiliensektors legten alle Branchen zu. Besonders gefragt waren Autoaktien, gefolgt von Chemie und Einzelhandel.
Zu den grössten Verlierern zählten Rüstungsaktien wie Rheinmetall mit minus 4,9 Prozent und Thales mit minus 4,1 Prozent. Safran gaben im freundlichen Umfeld 0,3 Prozent ab. In London büssten BAE Systems 3,9 Prozent und Rolls-Royce 2,1 Prozent ein.
DocMorris sackten nach Halbjahreszahlen um 11,6 Prozent ab. Die Analysten von UBS und Baader Bank verwiesen auf die schwächere Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Wettbewerber Redcare. Währungsbereinigt sei das Umsatzwachstum der Versandapotheke mit gut zehn Prozent schlechter ausgefallen als die gut 27 Prozent von Redcare, schrieb Baader-Bank-Experte Volker Bosse. Im Rezeptgeschäft sei DocMorris in Deutschland um 40 Prozent gewachsen, Redcare indes um 160 Prozent. (awp/mc/ps)