Europa-Verlauf: Leichte Gewinne zum Wochenauftakt

Paris/London – Europas wichtigste Aktienmärkte starten am Montag zunächst freundlich in die neue Woche. Allerdings blieb die Risikobereitschaft verhalten angesichts der bleiben Unsicherheit, die neben der globalen Geopolitik auch von der Situation in den Vereinigen Staaten ausgeht. Dort droht im Wochenverlauf wieder einmal ein haushaltsbedingter Regierungsstillstand.
Der EuroStoxx50 gewann gegen Mittag 0,2 Prozent auf 5.510 Punkte. Ausserhalb des Euroraums stieg der Schweizer SMI um 0,4 Prozent auf 11.977 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,6 Prozent auf 9.339 Punkte anzog.
Nach den Wogen, die US-Präsident Donald Trump zuletzt mit der Ankündigung hoher Zollabgaben auf Medikamente ausgelöst hatte, kamen zu Wochenbeginn im Pharmasektor viele unternehmensspezifische Nachrichten. So stiegen die Aktien des britischen Konzerns GSK um 2,4 Prozent nach der Mitteilung, dass die derzeitige Unternehmenschefin Emma Walmsley im neuen Jahr ihr Amt abgibt an den bisherigen Marketing- und Vertriebschef Luke Miels.
Noch sehr viel deutlicher war der Kurssprung beim belgischen Pharmakonzern UCB , dessen Aktien um bis zu zwanzig Prozent nach oben schossen auf ein Rekordhoch. Als Auslöser galt, dass der Konkurrent Moonlake mit einer Medikamenten-Studie enttäuschende Ergebnisse präsentiert habe. Laut dem JPMorgan-Analysten Richard Vosser wird damit ein konkurrenzseitig grosser Unsicherheitsfaktor vom UCB-Medikament Bimzelx genommen.
Ausserdem standen die Aktien von Astrazeneca im Pharmabereich im Blick, denn hier bewegte sich der Kurs mit 0,7 Prozent im Plus. Anderes als bisher nur die Hinterlegungsscheine wollen die Briten künftig ihre regulären Aktien in New York handeln lassen. Parallel sollen diese aber auch weiter in London gelistet werden und der Firmensitz in Grossbritannien soll erhalten bleiben.
Im Pharmabereich hinzu kam noch eine Offerte der dänischen Biotechfirma Genmab für das in den USA börsennotierte Unternehmen Merus, dessen Kurs im vorbörslichen US-Handel um 38 Prozent nach oben sprang. Der Übernahmepreis entspricht mit 97 US-Dollar je Aktie sogar einem noch etwas grösseren Aufschlag. Der Genmab-Kurs gab vor diesem Hintergrund um 2,3 Prozent nach.
Gute Stimmung herrschte ausserdem im Technologiesektor, in dem sich am Montag auch im US-Handel weitere, überdurchschittliche Kursgewinne anbahnen. Unter den europäischen Tech-Werten verbuchten die Chipkonzerne STMicro und Infineon Kursgewinne von bis zu 1,9 Prozent. Die 2,1 Prozent höheren Aktien des Tech-Investors Prosus hatten im EuroStoxx die Spitzenposition inne.
Hinten im EuroStoxx tauchten Banken auf, wie Verluste von bis zu 1,5 Prozent zum Beispiel bei BBVA und Unicredit zeigen. Ausserdem machten die Anleger einen Bogen um Totalenergies : Der Kurs des Ölkonzerns verlor 1,3 Prozent nach der Ankündigung, dass der eigene Anteil an Solar-Aktivitäten in Nordamerika verkauft wird.
Personalumbesetzungen gab es noch vom Autobauer Stellantis sowie dem britischen Online-Tierbedarfhändler Pets at Home , die beide eine Nachfolge auf der Position des Finanzchefs vermeldeten. Die Aktien der beiden Unternehmen reagierten darauf mit Anstiegen um 0,4 respektive 1,9 Prozent. (awp/mc/pg)