Europa-Schluss: US-Arbeitsmarktbericht zieht die Kurse weiter an

Europa-Schluss: US-Arbeitsmarktbericht zieht die Kurse weiter an

Paris / London – Ein stark ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag den europäischen Börsen nochmals Auftrieb gegeben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 stieg auf ein weiteres Hoch seit 2008 und beendete den Handel mit plus 0,32 Prozent auf 4174,54 Punkte. Auf Wochensicht verbuchte er einen Zuwachs von 2,1 Prozent.

Der französische Cac 40 legte zum Wochenschluss um 0,53 Prozent auf 6816,96 Punkte zu und kommt nun seiner Bestmarke aus dem Jahr 2000 immer näher. Der britische FTSE 100 schloss kaum verändert mit plus 0,04 Prozent auf 7122,95 Punkten. In New York stiegen vor dem Wochenende der Dow Jones Industrial und der S&P 500 auf Rekordhöhen.

Die US-Wirtschaft schuf im Juli mehr Arbeitsplätze als erwartet. Zudem legten die Stundenlöhne etwas stärker als gedacht zu, während die Arbeitslosenquote überraschend deutlich auf den tiefsten Stand seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 fiel. «Es scheint, als würde die US-Jobmaschine einen Gang höher schalten und die Erholung sich beschleunigen», kommentierte Christian Scherrmann, US-Volkswirt der Fondsgesellschaft DWS, die Daten.

«Es scheint, als würde die US-Jobmaschine einen Gang höher schalten und die Erholung sich beschleunigen», kommentierte Christian Scherrmann, US-Volkswirt der Fondsgesellschaft DWS, die Daten. «Der Arbeitsmarktbericht zeigt, dass mehr und mehr Menschen den Weg zurück in die Normalität finden, länger arbeiten und sogar etwas mehr verdienen.» Die positive Überraschung dürfte die US-Notenbank einen Schritt näher an den Punkt bringen, an welchem sie ein Zurückfahren der Anleihenkäufe in Aussicht stelle, so der Ökonom.

Bankenwerte schlugen sich im europäischen Branchenvergleich am Freitag am besten: Der entsprechende Sektor gewann rund zwei Prozent. Banken profitieren von einer strafferen Geldpolitik mit steigenden Zinsen – etwa über höhere Einnahmen im Kreditgeschäft.

Im EuroStoxx belegten die Papiere der niederländischen Bank ING und des französischen Branchenkollegen BNP Paribas die ersten beiden Plätze mit Kursaufschlägen von 3,4 beziehungsweise drei Prozent. ING überzeugte zudem mit einem deutlichen Gewinnanstieg im zweiten Quartal und kündigte an, Aktienrückkäufe und Dividenden in Höhe von 3,6 Milliarden Euro an die Anteilseigner ausschütten zu wollen.

Die Anteile von London Stock Exchange (LSE) gewannen fünf Prozent. Der Börsenbetreiber erzielte in der ersten Jahreshälfte einen kräftigen Umsatzanstieg. Zudem berichtete der Deutsche-Börse-Konkurrent über Fortschritte bei der Integration des übernommenen Datendienstleisters Refinitiv und hob die Dividende an.

Technologiewerte waren im aktuellen, von Diskussionen um die Geldpolitik geprägten Umfeld auf der Verliererseite, ihr Sektor zählte mit minus 0,6 Prozent zu den schwächsten der Stoxx-600-Übersicht. Steigen die Zinsen, spüren dies die wachstumsträchtigen Tech-Konzerne besonders, da sich dann die Wachstumsfinanzierungen verteuern. Im EuroStoxx verloren ASML knapp ein Prozent. Auch SAP und Adyen liessen Federn. (awp/mc/pg)

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