Europa-Verlauf: Moderate Gewinne – Aber Ungemach im Bankensektor

Europa-Verlauf: Moderate Gewinne – Aber Ungemach im Bankensektor

Paris / London – An ihre gute Vorwoche haben Europas Aktienmärkte am Montag mit moderaten Kursgewinnen angeknüpft. Die teilweise Freilegung des Containerschiffs «Ever Given» im Suezkanal sorgte etwas für Erleichterung. Die für den weltweiten Transport wichtige Wasserstrasse könnte bald wieder passierbar sein, Risiken für die Lieferketten wären damit entschärft. Als Stimmungsdämpfer für die Märkte erwies sich zum Wochenstart allerdings die Schieflage eines US-Hedgefonds. Dies belastete den europäischen Bankensektor .

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 gewann gegen Mittag 0,43 Prozent auf 3883,34 Punkte, nachdem er zuvor mit 3886 Punkten den höchsten Stand seit 2008 erreicht hatte. In Paris kletterte der Leitindex Cac 40 um 0,41 Prozent auf 6013,63 Punkte nach oben. In London notierte der FTSE 100 mit minus 0,07 Prozent bei 6735,68 Zählern wenig verändert.

Der Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital zog vor allem die Aktien der Credit Suisse nach unten. Sie verloren gut 13 Prozent. Obwohl es zum jetzigen Zeitpunkt noch verfrüht sei, die genaue Höhe des Verlustes aus diesem Geschäft zu beziffern, könnte er «sehr bedeutend und wesentlich» für das Ergebnis des ersten Quartals sein, hiess es von der Bank. Neben der Credit Suisse warnte auch die japanische Bank Nomura vor einem womöglich erheblichen Verlust. Den europäischen Bankensektor belasteten die Meldungen. Im EuroStoxx waren BNP Paribas und Santander unter den schwächsten Anteilen mit Abschlägen zwischen ein und zwei Prozent.

Auf dem spanischen Telekommarkt droht den etablierten Anbietern eine stärkere Konkurrenz: Der viertgrösste Anbieter Masmovil will die Nummer fünf, Euskaltel , in einem Milliardendeal schlucken. Masmovil will 11,17 Euro je Aktie des kleineren Rivalen zahlen, was insgesamt 2,1 Milliarden Euro wären. Das Management von Euskaltel prüfe derzeit die Offerte, hiess es von der Firma. Euskaltel-Aktien sprangen um 16 Prozent auf 11,12 Euro hoch.

Die schwierige Corona-Situation in Europa lastete zum Wochenanfang wieder auf dem Reise- und Freizeitsektor . Im EuroStoxx waren die Papiere des Glücksspielanbieters Flutter mit minus 2,1 Prozent hinten. Papiere aus dem defensiven Nahrungs- und Getränkesektor wurden hingegen nachgefragt. AB Inbev lagen im EuroStoxx mit plus 1,9 Prozent an der Spitze. (awp/mc/pg)

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