Europa-Verlauf: Moderate Gewinne – Klare Impulse fehlen

Paris/London/Zürich – Europas wichtigste Aktienindizes sind am Montag mit bescheidenen Aufschlägen in die Woche gestartet. Von Konjunkturdaten gingen einmal mehr kaum Impulse für den Gesamtmarkt aus. Zudem bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen, womit ein potenzieller Kursfaktor im weiteren Handelsverlauf ausfällt. Die asiatischen Märkte fanden zu Wochenbeginn keine gemeinsame Richtung.
Der EuroStoxx50 notiert gegen Mittag 0,28 Prozent höher bei 5.366,90 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone eine schwache Woche mit deutlichen Verlusten beendet, für den August aber ein kleines Plus ins Ziel gerettet.
Der Schweizer SMI stieg am Montag um 0,16 Prozent auf 12.207,28 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,18 Prozent auf 9.204,04 Punkte nach oben.
Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hellte sich im August etwas stärker auf als zunächst ermittelt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg laut einer zweiten Schätzung auf den höchsten Stand seit 38 Monaten. Er liegt zudem über der Schwelle von 50 Punkten, ab der er eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität signalisiert. Dagegen verschlechterte sich die Industriestimmung in Grossbritannien einer zweiten Schätzung zufolge deutlicher als zunächst prognostiziert. Der entsprechende S&P-Indikator befindet sich mittlerweile den elften Monat unter der Wachstumsschwelle.
Vergleichsweise gefragt im marktbreiten Stoxx Europe 600 waren zu Wochenbeginn die konjunkturabhängigen Auto- und Industrietitel sowie Aktien aus dem Gesundheitsbereich .
Aus letzterem stach Novo Nordisk mit einem Kursplus von 2,8 Prozent noch positiv heraus. Der dänische Arzneimittelhersteller veröffentlichte Studiendaten zu seinem Blockbuster-Abnehmmedikament Wegovy, die untermauerten, dass das Mittel das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Todesfälle reduziert. Details gab es hier aus dieser sogenannten Real World Studie zum Vergleich zum Konkurrenzprodukten des US-Unternehmens Eli Lilly . Laut den Dänen senkt ihr Mittel das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlicher als das Konkurrenzprodukt.
Dagegen überwogen bei Versicherern , Finanzdienstleistern und Versorgern die Verkäufer. Im Versorgersektor trotzte Orsted mit einem Kursplus von 2 Prozent dem schwachen Trend. Der kriselnde Windparkbetreiber kann bei seiner Kapitalerhöhung auf die Unterstützung seines Grossaktionärs Equinor bauen. Der norwegische Öl- und Gaskonzern will neue Aktien für sechs Milliarden dänische Kronen (804 Mio Euro) zeichnen und damit seine Beteiligung von zehn Prozent an Orsted aufrechterhalten. Die Equinor-Titel gewannen 0,6 Prozent. (awp/mc/pg)