Europa-Verlauf: Nach Rückschlag auf Erholungskurs – SMI dämmt Verluste ein

Europa-Verlauf: Nach Rückschlag auf Erholungskurs – SMI dämmt Verluste ein
(Adobe Stock)

Paris/London/Zürich – Die meisten Aktienmärkte Europas haben am Montag einen Teil ihrer kräftigen Verluste vom Freitag wettgemacht. Besonders deutlich stiegen der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , sowie der italienische FTSE MIB . Die Schweizer Börse dagegen geriet nach einem feiertagsbedingt längerem Wochenende am Morgen zunächst unter Druck, verringerte ihre Verluste allerdings im weiteren Handelsverlauf.

«Nach dem schwachen Freitag stellt sich jetzt die Frage: War das die Trendwende nach unten oder war das nur ein schwacher Tag?», schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners den Handel. Hedge Fonds jedenfalls glauben ihm zufolge im Moment zumindest noch nicht an die grosse Trendwende.

Die US-Vorbörse signalisiert zudem einen positiven Handelsstart in die neue Woche, was auch die europäischen Börsen stützt. «Die Stimmung bleibt vorerst weiterhin gut, spiegelt jedoch die einen oder anderen Zweifel über den weiteren Konjunkturverlauf wider, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.

Der Eurostoxx erholte sich mit plus 1,3 Prozent auf 5.230 Zähler von seiner Talfahrt am Freitag. Da hatte er angesichts der Unwägbarkeiten in der US-Zollpolitik und vor allem nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten fast drei Prozent eingebüsst. Deutlich im Plus zeigten sich auch der Dax mit plus 1,3 Prozent und der italienische Leitindex FTSE MIB, der um 1,8 Prozent zulegte. In London ging es am späteren Vormittag für den FTSE 100 um 0,3 Prozent auf 9.093 Zähler hoch.

Der SMI in Zürich verringerte seine Auftaktverluste, die ihn auf ein Tief seit April geschickt hatten, und gab zuletzt um 0,7 Prozent auf 11.760 Punkte nach. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag, als die Börse dort wegen des Nationalfeiertags geschlossen blieb, für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent bekannt gegeben und eine zuvor mit der Schweizer Regierung ausgehandelte Absichtserklärung abgelehnt.

Da die USA das wichtigste Exportland der Schweiz sind, bremste dies die Anleger zunächst spürbar. Zuletzt sprachen Marktkenner zwar von einer spürbaren Verunsicherung, dennoch hielten sich Anleger mit Verkäufen zurück und hofften auf eine Lösung des Zollproblems.

Besonders schwach zeigten sich Pharma- und Luxusgüteraktien, was nicht zuletzt auch Schweizer Werten wie Lonza und Roche oder auch Richemont und Swatch geschuldet war. Sie verloren allesamt um die anderthalb Prozent. In Frankreich gaben zudem Kering um 1,6 Prozent nach. Burberry verloren in Grossbritannien 1,6 Prozent.

Aktien britischer Banken wie Lloyds , Close Brothers oder Barclays profitierten wie auch die spanische Grossbank Santander von einem Urteil des Obersten Gerichtshofs Grossbritanniens zu Autofinanzierungen. Damit hoben die Richter das Urteil eines untergeordneten Gerichts weitgehend auf, das die Aktienkurse der betroffenen Banken schwer belastet hatte. Immerhin waren milliardenschwere Entschädigungszahlungen durch die Geldhäuser befürchtet worden.

Die Analysten der Banken RBC und JPMorgan stuften daraufhin die Aktie von Lloyds hoch. Diese stieg zuletzt um 7,3 Prozent. Close Brothers gewannen 21,5 Prozent und Barclays 2,1 Prozent. An die Spitze im Eurostoxx setzten sich Santander mit plus 3,1 Prozent.

Air France gewannen als einer der Favoriten an der Pariser Börse 6,7 Prozent. Zudem stiegen auch die Papiere der Lufthansa oder IAG. Sie alle wurden von Barclays-Analyst Andrew Lobbenberg auf «Equal-weight» hochgestuft. Zwar gingen Erlöse und Gewinne auf den bisher hochprofitablen Nordatlantik-Routen zurück, allerdings nicht im von ihm befürchteten Ausmass, begründete er seine neuen Anlageurteile für die Anteile der Fluggesellschaften. (awp/mc/pg)

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