Europa-Verlauf: Optimismus hält an – Draghi-Effekt hilft Banken

Europa-Verlauf: Optimismus hält an – Draghi-Effekt hilft Banken

Paris – Eine gute Stimmung im Banken- und Telekomsektor hat den europäischen Börsen am Mittwoch weiter Auftrieb gegeben. Zudem wirkten starke Quartalszahlen der US-Schwergewichte Amazon und Alphabet positiv auf die Märkte. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx50 , gewann am späten Vormittag 0,75 Prozent auf 3617,27 Punkte.

Hohe Kursgewinne verzeichnete die Mailänder Börse, wo der FTSE MIB um 2,46 Prozent stieg. Dort reagierten die Anleger erfreut auf die Aussicht auf eine mögliche neue Regierung in Rom unter dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi.

«Klar ist, dass Draghi einer pro EU-Regierung vorstehen würde», erläutere Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Eine Regierung unter Draghi könnte die aktuellen wirtschaftlichen Probleme schnell angehen und schnell eine Lösung im Streit über die Verteilung der europäischen Hilfsgelder finden. Zeitaufwendige Neuwahlen wären damit vom Tisch.»

In Paris verbuchte der französische Leitindex Cac 40 ein Plus von 0,32 Prozent auf 5580,87 Zähler. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,29 Prozent auf 6535,75 Punkte vor.

Zunehmend in den Hintergrund rückt hingegen das Gerangel zwischen professionellen Hedgefonds und den in Online-Foren organisierten Privatanlegern, das in den vergangenen Tagen zu teils heftigen Kursturbulenzen geführt hatte. Es scheint die Anleger immer weniger zu belasten.

Der Draghi-Effekt half zur Wochenmitte vor allem den europäischen Banken. Der entsprechende Branchenindex war mit einem Anstieg von 1,1 Prozent im europäischen Sektorvergleich einer der Favoriten. Besonders die Papiere der italienischen Institute legten stark zu, Unicredit etwa um 4,9 Prozent und Intesa Sanpaolo um 5,4 Prozent. Aktien von Banken anderer Länder folgten: So gewannen Santander 1,2 Prozent. Die Spanier hatten zudem Jahreszahlen vorgelegt und wollen den Anteilseignern eine Dividende von 2,75 Euro je Aktie zahlen.

Im Telekomsektor , der mit plus 1,6 Prozent der beste der Stoxx-600-Übersicht war, überzeugte Vodafone die Aktionäre. Solide Geschäfte im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland hatten dem britischen Konzern ein besseres Quartal beschert als erwartet. Die Aktien gewannen 4,8 Prozent.

Nach Jahreszahlen standen ferner Novo Nordisk im Blick, die um viereinhalb Prozent zulegten. Der dänische Pharmakonzern steigerte den Gewinn trotz Corona. Gut liefen die Geschäfte mit neueren Diabetes-Medikamenten. (awp/mc/pg)

Euronext
Aktueller Stand Eurostoxx50 bei Google

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert