Europa-Schluss: Leichte Verluste nach Rally zur Wochenmitte

Europa-Schluss: Leichte Verluste nach Rally zur Wochenmitte

Paris / London – Europas wichtigste Börsen haben nach den kräftigen Vortagesgewinnen eine Verschnaufpause eingelegt und etwas nachgegeben. Für Zurückhaltung sorgten am Donnerstag durchwachsene chinesische Konjunkturdaten zur Industrieproduktion, dem Einzelhandelsumsatz sowie zum Wirtschaftswachstum. Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss derweil, ihre Anti-Krisen-Massnahmen in der Corona-Pandemie vorerst nicht auszuweiten. Den Leitzins im Euroraum beliess der EZB-Rat auf dem Rekordtief von null Prozent.

Der EuroStoxx 50 fiel um 0,38 Prozent auf 3365,35 Punkte, nachdem der Leitindex der Eurozone am Mittwoch um 1,7 Prozent gestiegen war. Zur Wochenmitte hatte noch die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 die Börsen angetrieben.

In Paris sank der Leitindex Cac 40 am Donnerstag um 0,46 Prozent auf 5085,28 Punkte und in London gab der FTSE 100 um 0,67 Prozent auf 6250,69 Punkte nach. Trotz der Folgen der Corona-Krise hatte sich der Arbeitsmarkt in Grossbritannien in den drei Monaten bis Mai überraschend stabil gehalten.

Im europäischen Sektorvergleich schlug sich die Öl- und Gasbranche mit einem Plus von 0,40 Prozent recht wacker. Stützend wirkte eine Studie zur Ölindustrie vom Analysehaus Jefferies. Zwar sind dem Experten Jason Gammel zufolge die Fundamentaldaten für die Branche nach wie vor prekär, doch die Förderdisziplin der Staaten des Opec-Kartells und eine sinkende US-Produktion dürften sich positiv auf den Sektor auswirken.

In Zürich ragten die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont mit minus 4,6 Prozent im Leitindex SMI negativ heraus. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 war der Umsatz um fast die Hälfte eingebrochen. Analyst Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank äusserte sich enttäuscht. Die niedrigen Markterwartungen seien noch unterschritten worden. In Festlandchina sei Richemont zwar ein beeindruckenden Umsatzwachstum gelungen, das jedoch von einer – wegen des fehlenden chinesischen Tourismus – schwachen Entwicklung im übrigen Asien aufgezehrt worden sei.

In Paris hatten sich die Anteilscheine von Alstom im Handelsverlauf immer weiter ins Plus vorgearbeitet und am Ende 4,6 Prozent gewonnen. Der Zughersteller kann trotz der Corona-Pandemie auf eine solide Auftragslage blicken. (awp/mc/ps)

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