Europa-Schluss: Ins Minus gedreht nach Kurssturz in New York

Europa-Schluss: Ins Minus gedreht nach Kurssturz in New York

Paris / London – Die grössten Börsen Europas haben am Donnerstag nach starkem Auftakt ihre Gewinne am Nachmittag abgegeben und klar tiefer geschlossen. Grund war der Kurssturz am New Yorker Aktienmarkt, wo insbesondere an der technologielastigen Nasdaq-Börse der Aktien-Boom der vergangenen Monate mit zuletzt immer neuen Rekorden jäh gestoppt wurde. Für viele Marktteilnehmer kommt dies nicht überraschend, waren die Bewertungen der Tech-Schwergewichte zuletzt doch extrem gestiegen. Die Rede von einer Blase machte bereits die Runde.

Der EuroStoxx 50 schloss angesichts dieser Vorgaben 1,01 Prozent tiefer auf 3304,22 Punkten. Am Vormittag noch sah es wesentlich besser aus: Der Eurozonen-Leitindex hatte sich der Marke von 3400 Punkten genähert, die er zuletzt im Juli hatte überwinden können.

Für den Cac 40 in Paris ging es am Donnerstag um 0,44 Prozent auf 5009,52 Punkte nach unten. Ein rund 100 Milliarden Euro umfassendes Finanzpaket, mit dem Frankreich die Beschäftigung im Land infolge der Corona-Krise absichern will, hielt die Verluste in Grenzen. Der Londoner FTSE 100 verlor am Ende des Tages 1,52 Prozent auf 5850,86 Zähler.

Kaum verwunderlich, wirkte sich die Tech-Schwäche in New York entsprechend negativ auf den europäischen Technologiesektor aus, der mit einem Abschlag von 3,76 Prozent das Schlusslicht der Stoxx-600-Branchenübersicht war. Die Titel des finnischen Netzwerkausrüsters Nokia und des niederländischen Chipindustrie-Zulieferers ASML waren mit minus 4,72 beziehungsweise minus 4,58 Prozent die beiden schwächsten Werte im EuroStoxx.

Am stärksten schnitten der Automobilsektor mit plus 0,66 Prozent sowie der Reise- und Freizeitsektor mit plus 0,49 Prozent ab. Laut Börsenhändlern schichteten die Anleger jetzt vermehrt um von den bisherigen Corona-Profiteuren wie Technologietiteln in jene Aktien, die in der Krise abgestraft wurden – dazu zählen unter anderem die Anteilsscheine von Airlines und Flughafenbetreibern sowie Autobauern. Volkswagen gewannen ziemlich weit vorne im EuroStoxx 1,74 Prozent. (awp/mc/ps)

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