Europa-Verlauf: Wenig Bewegung zum Wochenausklang – Versicherer schwach

Europa-Verlauf: Wenig Bewegung zum Wochenausklang – Versicherer schwach
(Adobe Stock)

Paris/London/Zürich – Nach den Gewinnen am Vortag hat sich am Freitag eine abwartende Haltung der Anleger an den europäischen Börsen durchgesetzt. «Die Marktteilnehmer haben sich nach der aufregenden Handelswoche an den Seitenlinien positioniert», beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow das Geschehen. Die Gefahr von unliebsamen Nachrichten über das Wochenende bleibe vorhanden und sorge für eine gewisse Zurückhaltung.

Der EuroStoxx50 gewann am Mittag 0,21 Prozent auf 5.343,48 Punkte. Ausserhalb des Euroraums tendierte der britische FTSE 100 kaum verändert. Der Schweizer SMI trat ebenfalls auf der Stelle.

Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich damit trotz der nun geltenden hohen US-Zölle vergleichsweise robust. Insbesondere die defensiven Werte stützten. Der Last-Minute-Rettungsversuch im Zollstreit war zuletzt gescheitert, nun soll mit den USA aber weiter verhandelt werden. Ziel ist ein geregeltes Verhältnis – «aber nicht um jeden Preis», wie Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter am Vortag sagte.

Bei den Einzelsektoren war in Europa insgesamt eine Rotation zu beobachten. Gesucht seien die Aktien, die in den letzten Handelstagen stärker unter Druck gestanden hätten, so Lipkow. «Das könnte auch auf Leerverkaufseindeckungen hindeuten.»

Verkauft wurden Aktien der Versicherungsunternehmen. Der Rückversicherer Munich Re hatte enttäuscht. Im Kerngeschäft musste der weltgrösste Rückversicherer einen weiteren Preisrückgang hinnehmen. Am Finanzmarkt wurde dies negativ aufgenommen. Die Aktie fiel um 6,8 Prozent. Die gedämpften Aussichten strahlten auch auf andere Werte der Branche wie Swiss Re ab, die um 2,3 Prozent fielen.

Im Pharmasektor waren Sandoz nach den Vortagesgewinnen mit über vier Prozent einer der Verlierer. Eine Abstufung von Jefferies auf «Hold» zog Gewinnmitnahmen nach sich. Besser sah es bei einem anderen Schweizer Wert aus. Novartis stiegen leicht, nachdem Morgan Stanley den Wert von «Underweight» auf «Equalweight» hochgestuft und das Kursziel von 91 auf 100 Franken angehoben hatte.

Die Bewertung des Schweizer Pharmakonzerns bleibe in Anbetracht des Wachstumsprofils anspruchsvoll, aber die Wachstumsqualität sei höher als beim Konkurrenten Roche und so ergebe sich Spielraum nach oben, hiess es zur Begründung. Letztere hatte die US-Bank von «Equalweight» auf «Underweight» abgestuft. Die Aktie büsste knapp ein Prozent ein.

Besser sah es im Bankensektor aus. Hier kletterten BBVA um über drei Prozent. Deutsche Bank Research hatte das Kursziel für von 14,10 auf 15,90 Euro angehoben und die Einstufung auf «Buy» belassen. Nach dem starken Gewinnwachstum der spanischen Banken hätten sich deren Aussichten verbessert, schrieb Analyst Alfredo Alonso. (awp/mc/pg)

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