Europa-Schluss: Wirtschaftssorgen ziehen die Kurse nach unten

Europa-Schluss: Wirtschaftssorgen ziehen die Kurse nach unten
(Adobe Stock)

Paris / London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag nachgegeben. Starke US-Börsen halfen aber am Nachmittag, die Verluste einzugrenzen. So schloss der EuroStoxx 50 am Ende nur noch 0,47 Prozent schwächer auf 3830,76 Punkten, nachdem er zuvor bis auf gut 3793 Zähler abgesackt war.

Der französische Cac 40 sank am Ende um 0,83 Prozent auf 6534,79 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,20 Prozent auf 7601,28 Punkte weniger stark nach unten, was er den Gewinnen der Ölwerte verdankte.

Der Krieg in der Ukraine werde das Wachstum in der Eurozone und vor allem in Deutschland stark belasten, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK unter Berücksichtigung jüngster Prognosen. Die Aussichten für die USA seien wesentlich positiver.

Die Entwicklung der einzelnen Branchen resultierte teilweise aus den Veränderungen der Indexschwergewichte. So verloren Roche 3,5 Prozent und zogen damit den Pharmasektor mit nach unten. Die schweizerische Grossbank UBS hatte sich zuvor verhalten zur Aktie geäussert und sie auf «Sell» abgestuft. Analyst Michael Leuchten warnt vor überhöhten Erwartungen hinsichtlich anstehender Studienresultate zu Medikamentenkandidaten.

Die Abgaben von Nestle, die vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen um zwei Prozent fielen, lasteten auf dem Nahrungsmittelsektor. Grundsätzlich dürfte Nestle ein solides erstes Quartal präsentieren, hiess es von Analysten. Sie rechnen allerdings mit einer Verlangsamung beim Mengenwachstum.

Gewinne verzeichneten indes die Ölwerte. «Als ob der Ölmarkt nicht schon angespannt genug ist, kommen nun noch Lieferausfälle aus Libyen hinzu», merkte Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank an. «Die staatliche Ölgesellschaft NOC hatte gestern ‹Force Majeure› für Teile der Produktion und der Exporte angemeldet. Auslöser hierfür ist die Blockade von einigen Öleinrichtungen im Osten des Landes durch protestierende Kräfte.»

Vergleichsweise gut hielten sich auch die Autowerte. Nach einem Monat Stillstand wegen des Corona-Lockdowns nahmen in Changchun in Nordostchina die VW-Werke in der chinesischen Metropole ihre Produktion schrittweise wieder auf, wie am langen Osterwochenende bekannt wurde. Laut einer Unternehmenssprecherin wird auch geprüft, ob das Werk in Anting in Shanghai nach zweieinhalb Wochen wieder hochgefahren werden kann. Das zog auch andere Werte wie Renault, die um 2,3 Prozent stiegen, nach oben. (awp/mc/ps)

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