US-Geldpolitik treibt Euro über 1,31 Dollar

US-Geldpolitik treibt Euro über 1,31 Dollar

Frankfurt am Main – Der Euro hat am Freitag stark von einer abermaligen Lockerung der amerikanischen Geldpolitik profitiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3160 US-Dollar und damit fast zwei Cent mehr als am frühen Morgen. Seit Wochenbeginn hat der Euro zum Dollar fast vier Cent gewonnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3095 (Donnerstag: 1,2910) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7637 (0,7746) Euro.

Bereits am Donnerstagabend hatte der Euro mit kräftigen Gewinnen auf die neuen Entscheidungen der US-Notenbank Fed reagiert. Nicht nur, dass die Federal Reserve ihr Versprechen rekordniedriger Zinsen von bisher Ende 2014 auf Mitte 2015 verlängerte. Darüber hinaus läutete sie eine dritte Runde von Wertpapierkäufen ein. Die Fed will monatlich Hypothekenpapiere im Wert von 40 Milliarden Dollar erwerben und die Käufe so lange fortführen, bis die Arbeitslosigkeit nachhaltig sinkt. Aufgrund der absehbaren Liquiditätsschwemme gab der Dollar zu vielen wichtigen Währungen nach. Im Gegenzug profitierte der Euro.

Auch EZB sorgt für Auftrieb beim Euro
Neben der Fed sorgt mit der EZB eine weitere Notenbank seit Wochen für starken Auftrieb beim Euro: Nachdem EZB-Chef Mario Draghi Ende Ende Juli unterstrichen hatte, alles für den Erhalt des Euro zu tun, hat die Gemeinschaftswährung massiv aufgewertet. In nur eineinhalb Monaten stieg der Euro zum Dollar um rund elf Cent oder gut neun Prozent. Hingegen war er in den Monaten zuvor stark durch die Unsicherheit über den Fortgang der Schuldenkrise belastet worden. Das neue EZB-Kaufprogramm für Staatsanleihen krisengeschwächter Euroländer hatte die Lage am Devisenmarkt merklich beruhigt.

Zum Franken deutlich über 1,21, Dollar sinkt unter 93 Rappen
Zum Schweizer Franken notiert der Euro am Freitagabend leicht unter dem Niveau vom Mittag, er bleibt mit 1,2158 (1,2173) aber weiterhin deutlich über der Marke von 1,21 CHF. Der US-Dollar hat die Abwärtsbewegung auch zum Schweizer Franken fortgesetzt und kostet mit 0,9257 (0,9393) CHF erstmals seit Mai wieder weniger als 93 Rappen.

In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.775,50 (Vortag: 1.733,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 42.980,00 Euro (42.370,00) Euro. (awp/mc/pg)

EZB-Referenzkurse

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