Goldpreis weiter auf Talfahrt

Goldpreis weiter auf Talfahrt

London – Der Goldpreis ist auf den tiefsten Stand seit knapp drei Jahren abgerutscht. Die Aussicht auf ein Abflauen der Geldschwemme in den USA habe den Preis für Gold abermals stark unter Verkaufsdruck gesetzt, hiess es von Händlern. Am Vormittag rutschte der Goldpreis 3,35 Prozent oder 42,73 US-Dollar auf 1.234,01 US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit September 2010. Laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg verlor der Goldpreis im laufenden Quartal bereits etwa 22 Prozent und zeigte damit den stärksten Einbruch seit 1920.

«Es gibt derzeit zwei Sargnägel für den Goldpreis: Die Aussicht auf ein Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik in den USA und die Kursgewinne beim US-Dollar», so beschreibt David Lennox, Analyst beim australischen Finanzdienstleister Fat Prophets, die aktuelle Lage. Die US-Notenbank hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bei einer weiterhin guten Konjunkturentwicklung noch im laufenden Jahr mit dem Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm zu beginnen. Dies hatte zu massiven Kursbewegungen an den Finanzmärkten geführt und auch den Goldpreis stark belastet.

Gute US-Konjunkturdaten lösen Kursrutsch aus
Auslöser für den aktuellen Kursrutsch beim Goldpreis waren überraschend guten US-Konjunkturdaten, die die Spekulation auf ein Ende der Geldschwemme der Fed bestärkt haben. In der grössten Volkswirtschaft der Welt setzt der Immobilienmarkt – Auslöser der schweren Finanzkrise 2008 – seine Erholung in grossen Schritten fort. Daneben sind die Verbraucher in den USA gegenwärtig so zuversichtlich wie lange nicht mehr, die Unternehmen investieren wieder kräftig.

Verstärkt wird der Verkaufsdruck beim Gold auch durch die US-Investmentbank Goldman Sachs, die zu Beginn der Woche die Preisprognose kräftig nach unten schraubte. Am Ende des laufenden Jahres erwartet Goldman Sachs den Goldpreis nur noch bei 1.300 Dollar. Zuvor war die Bank noch von 1.435 Dollar ausgegangen. Noch schwärzer sieht die Preisprognose für 2014 aus: Hier senkte Goldman Sachs die Erwartung von 1.270 Dollar auf nur noch 1.050 Dollar. Zum Vergleich: Vor knapp zwei Jahren hatte der Goldpreis ein Rekordhoch bei 1.920 Dollar erreicht. (awp/mc/pg)

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