Ölpreise steigen wegen Ukraine-Konflikt – 100-Dollar-Marke rückt näher

Ölpreise steigen wegen Ukraine-Konflikt – 100-Dollar-Marke rückt näher
(Photo by Cameron Venti on Unsplash)

New York / London – Die Unsicherheit durch den Ukraine-Konflikt treibt die Ölpreise weiter nach oben. Am Montag markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten abermals mehrjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 94,92 US-Dollar. Das waren 48 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 81 Cent auf 93,98 Dollar.

Beide Preise hatten vorübergehend noch höher notiert und die höchsten Preise seit Herbst 2014 erreicht. Die runde Marke von 100 Dollar für ein Fass Rohöl, deren Überschreiten von zahlreichen Rohstoffexperten erwartet wird, rückt immer näher.

Die Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze treiben die Preise. Russland ist einer der grössten Ölförderer der Welt. «Falls es zu einer militärischen Eskalation kommt, sind weitreichende Sanktionen des Westens gegen Russland zu erwarten», kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Sollten die Sanktionen den Energiesektor betreffen, könnten auch die Rohöl-Lieferungen beeinträchtigt werden.

Die jüngsten diplomatischen Bemühungen haben keine sichtbaren Erfolge erzielt. Viele Länder haben ihre Bürger aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russland in der Krise mit der Ukraine erneut mit harten Sanktionen gedroht, zugleich aber das Dialogangebot untermauert.

Zu der Ukraine-Krise treten zwei Faktoren hinzu. Zum einen herrscht auf dem Markt generelle Angebotsknappheit. Das hat vor allem damit zu tun, dass der mächtige Ölverbund Opec+ unter der Führung der beiden Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland seit Monaten seine Förderziele nicht einhält. Zudem werden die Ölpreise durch eine steigende Nachfrage getrieben. Ursächlich ist die derzeit grassierende Corona-Omikron-Variante, die weniger starke Symptome hervorruft als frühere Varianten. Der Verbrauch wird durch Omikron daher weniger gedämpft als etwa durch die Delta-Variante. (awp/mc/pg)

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