Ölpreise fallen – Opec+ erhöht Produktionsmenge

Ölpreise fallen – Opec+ erhöht Produktionsmenge

London / New York – Die Ölpreise sind am Montag nach der angekündigten Produktionsausweitung des Ölförderverbunds Opec+ gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am späten Vormittag 60,12 Dollar. Das waren 1,19 Dollar weniger als am Freitagabend. Der Preis erholte sich jedoch von zeitweise noch deutlicheren Verlusten. In der Nacht war der Kurs bis auf 58,50 Dollar abgesackt. Damit hatte sich der Preis für die Nordseesorte Brent dem Mehrjahrestief von Anfang April angenähert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,31 Dollar auf 56,97 Dollar.

Die Ölpreise wurden durch die Entscheidung der Opec+ belastet, die Ölproduktion den zweiten Monat in Folge zu beschleunigen. Die Förderung des von Saudi-Arabien und Russland angeführten Ölverbunds soll um 411.000 Barrel pro Tag ausgeweitet werden. Mit dieser jüngsten Erhöhung werde die Produktion im Juni das Niveau erreichen, das ursprünglich für Oktober 2025 geplant gewesen sei, betonten die Experten des Analysehauses Jefferies. Saudi-Arabien warnte zudem, dass weitere Anhebungen anstehen können.

Die US-Grossbank Goldman Sachs sieht weitere Abwärtsrisiken für die Ölpreise. Die Analysten verweisen auf die hohen freien Kapazitäten und die gestiegene Rezessionsgefahr. Offenbar wolle die Opec+ auch die Förderung von US-Schieferöl unattraktiver machen.

Am 9. April war der Brent-Kurs infolge des Zollkonflikts noch bis auf 58,40 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2021. Die Ölpreise befinden sich seit einiger Zeit wegen der Sorgen über die Entwicklung der Weltwirtschaft und eines höheren Angebots auf Talfahrt. So sank der Preis für Brent-Öl alleine im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Fünftel. (awp/mc/ps)

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