Ölpreise stark unter Druck – Virus-Krise sorgt für Talfahrt

Ölpreise stark unter Druck – Virus-Krise sorgt für Talfahrt
(Bild: © Witold Krasowski / AdobeStock)

New York – Die Ölpreise sind am Montag stark unter Verkaufsdruck geraten. Die Preise für europäisches als auch amerikanisches Rohöl brachen wegen Konjunktursorgen angesichts der internationalen Ausbreitung des Coronavirus um jeweils mehr als vier Prozent ein. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 55,61 US-Dollar. Das waren 2,89 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 2,48 Dollar auf 50,90 Dollar.

Die Coronavirus-Krise hat sich am Wochenende spürbar verschärft. Am Ölmarkt sorgte zum Wochenstart vor allem die zunehmende Ausbreitung des Virus für Nachfragesorgen. Aufsehen erregten zuletzt vor allem steigende Infektionszahlen in Südkorea und Italien. Damit einher geht die Befürchtung einer schwächeren Weltwirtschaft mit fallendem Erdölverbrauch.

Wachstumsprognose für China gesenkt
Mittlerweile hat der Internationale Währungsfonds (IWF) wegen der Auswirkungen der Lungenkrankheit die Wachstumsprognose für China gesenkt. Der Fonds erwarte für 2020 ein Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt von 5,6 Prozent statt der noch im Januar vorhergesagten 6,0 Prozent, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Wochenende bei einem Treffen der Finanzminister der führenden Industrie- und Schwellenländern (G20) in Riad.

«Wenn mehr und mehr Länder und Kontinente von dem Virus betroffen sind, dürfte dies erhebliche Bremsspuren bei der Wirtschaftsaktivität und der Reisetätigkeit hinterlassen», kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Bei einer schwächeren Ölnachfrage falle das ohnehin schon bestehende Überangebot am Ölmarkt noch grösser aus, warnte der Experte.

Die fallenden Rohölpreise setzen das Ölkartell Opec unter Druck. Bisher hatten sich die Erdölpreise im Februar erholt, nachdem sie seit Jahresbeginn wegen der Virus-Krise in China deutlich gefallen waren. Die Opec-Staaten treffen sich Anfang März mit anderen grossen Ölproduzenten, um über ihre Förderpolitik zu beraten. Eine zusätzliche Verringerung der bereits gedeckelten Förderung gilt als Option. (awp/mc/pg)

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