Ölpreise fallen weiter – US-Zollpolitik belastet

New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag erneut gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 68,48 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im August fiel um 83 Cent auf 66,37 Dollar.
Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee ist bereits den dritten Handelstag in Folge gesunken. Weiterhin dominiert die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump das Marktgeschehen. Erneut wurde auf Verhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten zur Lösung des Zollstreits verwiesen. Die Sorge über die Folgen eines möglichen Scheiterns der Gespräche belaste die Notierungen, heisst es.
Die von den USA gesetzte Frist 1. August rückt immer näher. Sollte die Verhandlungen bis dahin kein Ergebnis bringen, will US-Präsident Donald Trump Einfuhrabgaben in Höhe von 30 Prozent verhängen, auf die die EU wiederum mit Gegenzöllen reagieren wird.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies in einer Analyse auch auf ein höheres Angebot an Rohöl aus dem führenden Opec-Staat Saudi-Arabien. Demnach habe das Land im Mai knapp 6,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag exportiert und damit mehr als im Vorjahr und auch mehr als im Vormonat. «Hauptgrund für die höheren Exporte war die wegen der Vereinbarung des Ölverbunds OPEC+ auf 9,18 Millionen Barrel pro Tag gestiegene Ölproduktion», schreibt Fritsch in seiner Einschätzung. (awp/mc/ps)