Ölpreise legen etwas zu – IEA warnt vor Angebotsdefizit

Ölpreise legen etwas zu – IEA warnt vor Angebotsdefizit
(Bild: © Touchsmile / AdobeStock)

New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag etwas zugelegt. Am frühen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,87 US-Dollar. Das waren 73 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erhöhte sich um 58 Cent auf 74,70 Dollar.

Die Ölpreise erholten sich von zwischenzeitlichen Verlusten. Die in den USA auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegene Inflationsrate bewegte den Ölmarkt nicht nachhaltig. Offenbar erwarten die Anleger keine rasche Reaktion der US-Notenbank Fed. Eine restriktivere Geldpolitik könnte die Konjunkturerholung belasten und so auch die Nachfrage nach Rohöl.

Eine Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) vor einer zu geringen Versorgung des Ölmarkts entfachte vorübergehend Auftrieb. In ihrem Monatsbericht warnte die IEA vor den Auswirkungen des Streits innerhalb des Ölverbunds Opec+ über die Förderpolitik. Sollte der Streit nicht gelöst werden, drohe ein steigendes Angebotsdefizit mit möglicherweise höheren Kraftstoffpreisen.

Eigentlich hatten die in der Opec+ vereinigten 23 Länder ihre Förderung ab August schrittweise weiter erhöhen wollen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Ein Disput zwischen dem Ölgiganten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhinderte jedoch eine Einigung. Nach derzeitigem Stand ändert sich an der coronabedingt gedeckelten Förderung des Verbunds zunächst nichts.

Derzeit notieren die Rohölpreise etwas unterhalb ihrer Anfang Juli erreichten Mehrjahreshochs. Nachdem sie lange unterstützt wurden durch die konjunkturelle Erholung in vielen Ländern, herrscht jetzt wieder Verunsicherung vor. Neben dem ungewissen Kurs der Opec+ belastet die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus die Stimmung. (awp/mc/ps)

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