Ölpreise erholen sich etwas vom Vortageseinbruch

Ölpreise erholen sich etwas vom Vortageseinbruch
(Photo by Pedro Farto on Unsplash)

New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben sich leicht vom starken Einbruch am Dienstag erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 90,70 US-Dollar. Das waren 67 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 51 Cent auf 83,33 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung am Ölmarkt. Am Vortag hatten Spekulationen über zusätzliche Ölverkäufe in den USA die Notierungen stark unter Druck gesetzt. Ausserdem wurde auf Befürchtungen verwiesen, dass jüngste Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland das Angebot an Rohöl verknappen könnte, was die Ölpreise stützte. Unter anderem könnten die EU-Massnahmen den globalen Öltransport mit Tankschiffen belasten, hiess es. Am Markt wurde auf Berichte verwiesen, dass einige indische Raffinerien bereits begonnen hätten, Ölkäufe einzustellen, bevor die EU-Sanktionen Anfang Dezember in Kraft treten.

Im Handelsverlauf konnte ein überraschender Rückgang der US-Ölreserven den Notierungen keinen neuen Auftrieb verleihen. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände der USA an Rohöl im Vergleich zur Vorwoche um 1,7 Millionen Barrel (159 Liter) auf 437,4 Millionen Barrel zurückgegangen, wie das US-Energieministerium mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 2,5 Millionen Barrel erwartet.

Am Ölmarkt richtet sich das Interesse die Anleger derzeit verstärkt auf die Lagerbestände, wobei sie aber vor allem die strategischen Ölreserven der USA im Blick haben. Der von der Regierung im März angekündigte Verkauf von 180 Millionen Barrel Rohöl (rund 29 Milliarden Liter) aus der eigenen strategischen Reserve ist fast abgeschlossen.

Angesichts hoher Benzinpreise infolge des Ukraine-Kriegs hatte sich die US-Regierung zu der historischen Freigabe entschieden – mit dem Ziel, den Marktpreis von Rohöl zu drücken. Kurz vor den US-Zwischenwahlen setzt Biden das Thema auf die Agenda, um bei Wählerinnen und Wählern zu punkten. (awp/mc/pg)

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