New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag an die starke Kurserholung der vergangenen beiden Handelstage anknüpfen können. Nach einem etwas schwächeren Auftakt am Morgen hätten die Ölpreise im Verlauf des Vormittags im Zuge kräftiger Kursgewinne an den Aktienmärkten und einer steigenden Risikofreude der Investoren wieder ins Plus gedreht, hiess es von Händlern.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur November-Lieferung kostete gegen Mittag 103,19 US-Dollar. Das waren 46 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) stieg um 99 Cent auf 80,67 Dollar.
Unerwartet starker Rückgang der US-Ölreserven
Neben den freundlichen Aktienmärkten erklärten Experten die steigenden Ölpreise aber auch als Folge der jüngsten Daten zu den Ölreserven in den USA. Auslöser für die kräftige Erholung der Ölpreise «war ein unerwartet kräftiger Rückgang der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 4,7 Millionen Barrel», hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank. Die US-Rohölvorräte liegen demnach 8,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau und auf dem niedrigsten Stand seit mehr als acht Monaten.
Keine Trendwende
Trotz der aktuellen Erholung der Ölpreise erwarten die Commerzbank-Experten vorerst aber keine Trendwende an den Ölmärkten. Mit Blick auf die Konjunkturrisiken sei es unwahrscheinlich, dass die gesunkenen Lagerbestände an Rohöl in den USA «einen bleibenden Einfluss auf die Ölpreisentwicklung haben werden». «Sobald die Konjunktursorgen wieder die Oberhand gewinnen, dürften auch die Ölpreise erneut unter Druck geraten», schrieben die Fachleute der Commerzbank.
Opec-Rohöl legt zu
Unterdessen legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ebenfalls zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 99,90 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)
