Panik an Börsen weltweit – Ausverkauf geht weiter

Panik an Börsen weltweit – Ausverkauf geht weiter

Absturz an den Börsen dauert mittlerweile bereits acht Tage an.

Frankfurt am Main – An den Aktienmärkten regiert auch am Freitag die Panik: Die wieder aufkeimende Furcht vor einer weltweiten Wirtschaftskrise führte zu einer neuerlichen massiven Verkaufswelle. Viele Börsianer sehen angesichts der Schuldenkrisen in den USA und Europa sowie der vor sich hin dümpelnden Konjunktur in den Vereinigten Staaten die Gefahr einer Rezession.

Nach einem Ausverkauf an der Wall Street und Talfahrten an den asiatischen Börsen hat der deutsche Markt am Freitag ebenfalls mit panikartigen Verkäufen eröffnet. Kurz nach Handelsstart brach der Dax um 3,25 Prozent auf 6206,02 Punkte ein. Damit dauert der Absturz nun bereits acht Handelstage an. Allein in diesem Zeitraum verlor der deutsche Leitindex mehr als 1100 Punkte und damit seine kompletten Jahresgewinne. Der tiefste Stand seit Oktober 2010 wurde erreicht. Zuletzt hatte der deutsche Leitindex im Jahr 1993 eine solche Verlustserie erlebt. Allerdings waren damals die Abschläge mit gerade einmal insgesamt 4,1 Prozent deutlich geringer.

«Weit und breit ist keine Unterstützung zu sehen»
Auch europaweit ging es mit ähnlicher Geschwindigkeit abwärts. Händler sprachen von Panikverkäufen. «Weit und breit ist keine Unterstützung zu sehen», kommentierte einer von ihnen. «Die Ängste vor einer Rezession in den USA und wegen der Schuldenkrise in Europa sorgen weltweit weiter für Turbulenzen an den Finanzmärkten.» Auch der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag angesichts der sich ausbreitenden Rezessionsängste mit massiven Abgaben in die Sitzung gestartet, inzwischen hat sich die Situation indes auf tiefem Niveau stabilisiert. Seit der Eröffnungsphase mit einem neuen Jahrestief bei 5`075 Punkten – zuletzt schloss der SMI im April 2009 unter 5`100 Punkten – geht es wieder aufwärts, wobei der SMI schon rund 100 Punkte aufgeholt hat.

Skepsis hinsichtlich US-Arbeitsmarktbericht
Auch hinsichtlich des monatlichen US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag rechnen mittlerweile zahlreiche Börsianer mit einer weiteren Enttäuschung. Die Lage am US-Aktienmarkt hatte sich am Donnerstag dramatisch verschärft: Der Dow Jones Industrial stürzte um mehr als 500 Punkte ab und fiel erstmals seit Dezember 2010 wieder unter die Marke von 11 400 Punkten. Damit unterbot er deutlich sein bisheriges Jahrestief, dass er im März während der sich zuspitzenden Reaktorkatastrophe in Fukushima erreicht hatte. Laut Händlern führten die Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum global zu einer beschleunigten Flucht aus Aktienwerten.

Nikkei bricht um 3,72 Prozent ein
Diesen Vorgaben konnten sich die Börsen in Asien nicht entziehen. In Tokio brach der Nikkei-Index für 225 führende Werte um 3,72 Prozent auf 9299,88 Punkte ein und ging damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte März aus dem Handel. Auch der breit gefasste Topix rutschte um 3,07 Prozent auf 800,96 Punkte ab. Ein Marktteilnehmer sprach von Panik. Es herrsche die Furcht, dass das globale Wachstum unter den Schuldenlasten zum Erliegen komme. Auf Wochensicht verlor der Nikkei 5,4 Prozent, der Topix 4,8 Prozent. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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