Schuldenkrise sorgt für Talfahrt des Euro

Schuldenkrise sorgt für Talfahrt des Euro

Frankfurt am Main – Der Euro ist im Zuge der jüngsten Zuspitzung der Schuldenkrise am Mittwoch deutlich unter die Marke von 1,35 US-Dollar gefallen. Seit Beginn der Woche rutschte die Gemeinschaftswährung damit in der Spitze etwa dreieinhalb Cent nach unten. Im Vormittagshandel konnte sich der Euro aber wieder etwas erholen und kletterte nach einem Tagestief bei 1,3430 Dollar gegen Mittag auf 1,3488 Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,7412 Euro.

Gegenüber dem Schweizer Franken hat sich der Euro im Verlauf vom heutigen Morgen relativ stabil verhalten. Die Gemeinschaftswährung notiert derzeit bei 1,2368 CHF nach 1,2388 CHF am Morgen. Die Experten der ZKB sehen unter der Marke von 1,2360 weiteren Abwärtsdruck. Mit Unterstützung wäre den Analysten zufolge anschliessend bei 1,2320 CHF und 1,2280 CHF zu rechnen. Unter der letzteren Marke öffne sich der Weg bis 1,2150 CHF, so die Experten. Gleichzeitig sei ein Test der wichtigen Region von 1,2475 CHF bei einer Überschreitung der 1,2425 CHF-Marke denkbar. Die ZKB rechnet für den heutigen Tagesverlauf mit Seitwärtsbewegungen zwischen 1,2320 CHF und 1,2420 CHF.

Dollar gibt gegenüber Franken etwas nach
Der US-Dollar gab im bisherigen Handelsverlauf gegenüber dem Schweizer Franken etwas nach und wird aktuell zu 0,9183 CHF (0,9215 CHF) gehandelt. Die Experten der ZKB rechnen allerdings erst unter der Marke von 0,9035 CHF mit Verkaufswellen. Sollte die Marke von 0,9245 CHF überschritten werden, sehen die Analysten Potential für weiteren Schwung in Richtung des Zielkurses von 0,9320 CHF.

Schuldenkrise dringt nach Kerneuropa vor
In der Schuldenkrise habe es zuletzt Hinweise gegeben, dass die europäische Schuldenkrise auch auf die Kernzone des Euroraum übergreifen könnte, hiess es in einer Einschätzung der HSH Nordbank. Am Dienstag kam es an den europäischen Anleihenmärkten teilweise zu panikartigen Verkäufen. Neben Staatsanleihen aus den Krisenländern Italien und Spanien gerieten auch Papiere aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich unter Druck.

Lage hat sich beruhigt
Zur Wochenmitte beruhigte sich die Lage an den Anleihenmärkten aber wieder. Die Kurse von italienischen und französischen Anleihen konnten sich gegen Mittag stark erholen. Nach Einschätzungen von Devisen-Experten der Commerzbank hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt Anleihen von Staaten der Eurozone gekauft. Eine «wirkliche Interventionsstrategie der EZB sei aber nach wie vor nicht zu erkennen». Die Schuldenkrise habe sich verschärft, «und das ohne neue schlechte Nachrichten», so das Fazit der Commerzbank-Experten. (awp/mc/pg)

EZB

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