Stahlindustrie: Gute Prognosen für Deutschland, schlechte für die Schweiz

Stahlindustrie: Gute Prognosen für Deutschland, schlechte für die Schweiz

Nach Angaben des Wirtschaftsvereins Stahl verzeichnete die deutsche Stahlindustrie im Februar einen Produktionsrückgang von rund 2 Prozent. Die Gesamtprognosen für 2015 seien dennoch gut. In der Schweiz hingegen leidet die Stahlindustrie unter dem starken Franken.

Die Prognosen für die deutsche Stahlindustrie sind insgesamt gut. Das zumindest erklärte Mitte Januar der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Im Februar war zunächst ein Rückgang der Rohstahlproduktion von rund 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Im Januar hatte die Stahlproduktion stagniert. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl erklärte jedoch, dass die Entwicklung vor allem dadurch begründet sei, dass die Produktion im Vorjahr auf einem sehr hohem Niveau war. Die Herstellung von Walzstahlerzeugnissen sei zudem mit einem Plus von knapp fünf Prozent im Januar äußerst zufriedenstellend.

Die Prognosen für Deutschland
In diesem Jahr sei mit einer stärkeren Nachfrage nach Stahl zu rechnen. Davon profitieren werden nicht nur namhafte deutsche Stahlhändler wie beispielsweise Witte, sondern vor allem auch die großen deutschen Stahlerzeuger wie ThyssenKrupp oder Salzgitter. Denn es sei zu erwarten, dass Deutschland in diesem Jahr 43,3 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugen wird. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 42,95 Millionen Tonnen Rohstahl produziert.

Der Schweizer Stahlindustrie geht es nicht so gut
In der Schweiz sieht es für die Stahlindustrie nicht so rosig aus. Sie gehört ebenso wie die Papier-, Holz- und Textilindustrie zu den Verlierern des starken Franken. Das gab Ende Januar Thomas Krings, Risikovorstand des Warenkreditversicherers Euler Hermes für Deutschland, Österreich und die Schweiz, bekannt. Durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses des Schweizer Franken von 1,20 Euro vom 15. Januar haben sich die Waren im Ausland verteuert. Dies habe, so erläuterte Krings, Einbussen in der Schweizer Exportwirtschaft zur Folge. Problematisch sei dies insbesondere, weil diese nur geringe Margen hätten. Gewinner der Aufhebung des Mindestkurses seien hingegen Importeure und Privathaushalte. (Witte/mc/hfu)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert