US-Eröffnung: Moderate Verluste

US-Eröffnung: Moderate Verluste

New York – Die jüngste Erholungsrally an den US-Aktienmärkten ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Begründet wurden die moderaten Verluste mit den etwas ernüchternden Ergebnissen der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Trotz erster Fortschritte müssen beide Seiten immer noch grosse Differenzen überwinden. Aus China hiess es in einer Mitteilung, die Gespräche hätten «das gegenseitige Verständnis vergrössert und eine Grundlage geschaffen, um die Besorgnisse beider Seiten anzusprechen».

Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,20 Prozent auf 23 831,73 Punkte. Allerdings hatte sich der US-Leitindex seit Weihnachten um fast 10 Prozent erholt. Der marktbreite S&P 500 fiel am Donnerstag um 0,31 Prozent auf 2576,82 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,49 Prozent auf 6568,06 Punkte.

«Ein Teil der positiven Stimmung rund um die Verhandlungen ist damit wieder verflogen», sagte Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets. Eine zuvor erhoffte zeitnahe Einigung, die dem Dow an den vergangenen vier Tagen einen Anstieg um mehr als 5 Prozent ermöglicht hatte, gilt mit den bisherigen Ergebnissen als nicht viel wahrscheinlicher. Madden verwies daher auf erste Gewinnmitnahmen.

Auch mit Blick auf den Regierungsstillstand in den USA gibt es keine Fortschritte. Im Streit um die Mauer an der Grenze zu Mexiko endete ein Spitzentreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Vertretern der Demokraten mit einem Eklat. Trump verliess das Gespräch am Mittwoch im Weissen Haus abrupt und bezeichnete es später auf Twitter als «totale Zeitverschwendung».

Bei den Einzelwerten machten die Aktien von Macy’s mit einem Kursrutsch von 19 Prozent negative Schlagzeilen. Der Kaufhausbetreiber sah sich nach einer schwachen Umsatzentwicklung im Weihnachtsquartal dazu gezwungen, die bisherigen Jahresziele aufzugeben. Dies hinterliess branchenweit Spuren: Die Papiere von Kohl’s sackten um 8 Prozent ab, jene von Target büssten 4 Prozent ein, obwohl beide Einzelhändler recht ordentliche Resultate präsentiert hatten.

Die Titel von American Airlines verloren 9 Prozent. Zuvor hatte die Fluggesellschaft eine Umsatzwarnung für das vierte Quartal herausgegeben.

Für die Aktien von Boeing ging es hingegen nach einem positiven Kommentar von Morgan Stanley um 0,7 Prozent hoch. Analyst Rajeev Lalwani lobte den Luftfahrt- und Rüstungskonzern für sein Cashflow-Wachstum und sein Wertsteigerungspotenzial.

Bei den Anlegern von Ford scheint es nur leicht positiv anzukommen, dass der US-Autobauer sein Europa-Geschäft einer Schlankheitskur unterziehen will. Um rund 0,3 Prozent legten die Papiere zu. Der schwächelnde Ableger soll mit Stellenstreichungen und womöglich auch Werksschliessungen wieder in die Gewinnzone geführt werden.

Die Twitter-Titel stiegen um 1,6 Prozent. Rückenwind erhielten die Aktien des Kurznachrichtendienstes von einer Kaufempfehlung der Analysten der US-Investmentbank Merrill Lynch. Diese sehen auf dem aktuellen Niveau etwa 20 Prozent Kurspotenzial. (awp/mc/pg)

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