US-Schluss: Dow Jones sinkt um 0,58% auf 18’011,14 Punkte

US-Schluss: Dow Jones sinkt um 0,58% auf 18’011,14 Punkte

New York – Spekulationen über eine erste Leitzinserhöhung nach mehr als sechs Jahren haben am Dienstag die Wall Street belastet. Daten zu den Verbraucherpreisen und vom Immobilienmarkt hätten zahlreichen Börsianer neues Futter geliefert, die erwarten, dass die US-Notenbank schon bald an der Zinsschraube drehen dürfte, hiess es am Markt.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit minus 0,58 Prozent auf 18 011,14 Punkten knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der breiter angelegte S&P-500-Index verlor 0,61 Prozent auf 2091,50 Punkte, nachdem er sich am Vortag noch bis auf knappe 5 Punkte seinem Rekordhoch von Ende Februar genähert hatte. Der technologielaste Auswahlindex Nasdaq 100 gab am Dienstag um 0,33 Prozent auf 4430,99 Zähler nach.

Da die US-Notenbank erst im Falle einer zunehmenden Inflation die Leitzinsen anheben will, wurden die Verbraucherpreise besonders gründlich unter die Lupe genommen. Im Februar war die Inflation im Jahresvergleich konstant geblieben und im Monatsvergleich um 0,2 Prozent gestiegen. Zudem hatten die Verkäufe neuer Häuser im Februar überraschend zugelegt, was ebenfalls unter dem Aspekt einer baldigen Zinsanhebung betrachtet wurde.

Darüber hinaus hatte der Präsident der Notenbank von St Louis, James Bullard, bei seinem Besuch in London über ein anziehendes Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal gesprochen. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem Plus von 3 Prozent, was ebenfalls für eine baldige Zinsanhebung sprechen würde, hiess es. Bullard selbst sagte dazu: Die Bedingungen für eine «Normalisierung» der Zinsen in diesem Jahr seien gegeben.

Unter den Einzelwerten im Dow standen die Papiere des Pharmaunternehmens Merck & Co wegen Studienergebnissen im Blick. Nach anfänglichen Gewinne schlossen sie allerdings 0,17 Prozent schwächer. Eine klinische Studie zum Krebsmittel Keytruda zum Einsatz gegen fortgeschrittenen Hautkrebs wurde gestoppt, nachdem ein Vergleich mit dem Mittel Yervoy von Bristol-Myers Squibb (BMS) bessere Überlebensquoten gezeigt hatte. Damit war das Studienziel erreicht worden. Die Aktien von BMS büssten 2,80 Prozent ein.

An der Nasdaq sprangen die Titel von Google um 2,04 Prozent hoch. Anleger freuten sich, dass die Finanzchefin und Top-Managerin Ruth Porat von der Bank Morgan Stanley Ende Mai zum Internetgiganten wechseln wird. Dort wird sie ebenfalls Finanzchefin sein.

Im S&P 500 zählten die Titel von McCormick & Co zu den Favoriten. Der Aromen- und Würzmittelspezialist überraschte positiv mit seinem Quartalsbericht und dem Jahresausblick, was den McCormick-Aktien ein Plus von 2,62 Prozent bescherte. Die Anteilsscheine von Chesapeake Energy profitierten davon, dass Grossinvestor Carl Icahn erstmals seit zwei Jahren seinen Anteil an dem Schieferöl-Förderer ausbaute. Dessen Aktie war zuletzt seit Mitte Februar steil auf Talfahrt gegangen. Nun legte sie um 1,06 Prozent zu.

Die Papiere von Whiting Petroleum brachen um knapp 20 Prozent ein und litten darunter, dass der Ölförderer 35 Millionen neue Aktien zu 30 Dollar das Stück platziert. Zudem sollen unter anderem auch Wandelanleihen begeben werden, um den aufgetürmten Schuldenberg von 5,6 Milliarden Dollar zu verringern. Dieser war durch die Übernahme von Kodiak Oil & Gas entstanden. (awp/mc/pg)

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