US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,3% auf 18’923 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,3% auf 18’923 Punkte

New York – Die Rally an der New Yorker Wall Street hat sich am Dienstag den siebten Tag in Folge fortgesetzt: Der Dow Jones Industrial schaffte im späteren Handelsverlauf den Dreh ins Plus und schloss erstmals über der Marke von 18’900 Punkten. Gestützt wurde die positive Stimmung von einer kräftigen Erholung der Ölpreise.

Mit einem Plus von 0,29 Prozent auf 18’923,06 Punkten ging der US-Leitindex knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch aus dem Handel. Zum Wochenstart hatte er bei 18’934,05 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte markiert. Seit Beginn der Rally, die einen Tag vor der Präsidentenwahl in Erwartung eines Sieges der Demokratin Hillary Clinton gestartet war und sich dann mit dem Überraschungssieg des Republikaners Donald Trump fortsetzte, hat der Dow inzwischen mehr als 1000 Punkte oder 5,8 Prozent hinzugewonnen.

Der marktbreite S&P-500-Index rückte am Dienstag um 0,75 Prozent auf 2180,39 Zähler vor. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 erholte sich etwas von seinen Verlusten der vergangenen Tage und gewann 1,33 Prozent auf 4764,47 Punkte. Technologieaktien waren nach der Wahl Trumps unter anderem gemieden worden, da dieser sich in seinem Wahlkampf für die klassischen Industrien wie Kohle und Stahl stark gemacht hatte.

Aus dem Bündel überwiegend gut ausgefallener Konjunkturdaten am Dienstag fanden vor allem die Einzelhandelsumsätze Beachtung. Am Markt wurden sie vornehmlich als möglicher weiterer Impulsgeber für die US-Notenbank Fed gesehen, die Zinsen noch im Dezember anzuheben. Diese Meinung vertreten etwa die NordLB oder die Helaba. Nur wenige Stimmen sind vorsichtiger und glauben trotz der zunehmend robuster werdenden US-Wirtschaft nicht an eine Anhebung. «Die grosse Ungewissheit, wie es wirtschaftspolitisch weitergeht, spricht dagegen», meint etwa Volkswirt Martin Moryson von Sal. Oppenheim unter Verweis auf den Wahlsieg Trumps.

Auf Seiten der Unternehmen drehte sich das Interesse einmal mehr vor allem um Quartalsberichte. Die Baumarktkette Home Depot überraschte mit ihrer Umsatzentwicklung im dritten Quartal und hob den Ausblick für den Jahresgewinn an. Anleger nutzten laut Börsianern die Zahlen nun, um Gewinne mitzunehmen, nachdem die Papiere in den vergangenen zwei Wochen recht gut gelaufen waren. Als grösster Verlierer im Dow gaben sie um 2,56 Prozent nach.

Um 8,36 Prozent ging es für die Papiere von Teva Pharmaceutical abwärts. Der Arzneimittelhersteller erzielte im dritten Quartal zwar einen höheren Quartalsgewinn als erwartet, enttäuschte aber mit seinem Umsatz und revidierte die Jahresziele nach unten.

Eine positive Studie der Bank CLSA sowie der wieder spürbar steigende Ölpreis schoben im Dow die Chevron-Aktien an. Sie gewannen dort als einer der Spitzenwerte 2,22 Prozent, gefolgt von ExxonMobil , die um 1,81 Prozent zulegten.

Um 2,15 Prozent ging es für die im Nasdaq 100 gelisteten Anteilsscheine von Ebay aufwärts. Die Investmentfirmen Lone Pine Capital und Paulson & Co. hatten Aktien der Online-Handelsplattform gekauft. Spitzenwert war allerdings mit plus 11,39 Prozent das Papier des chinesischen Onlineversandhauses JD.com . Starke Umsatzzahlen im dritten Quartal halfen, denn die JD.com-Aktie hat seit Jahresbeginn bislang rund ein Viertel an Wert eingebüsst. Zudem soll nun die Finanzsparte JD Finance reorganisiert und grössere Anteile verkauft werden.

Der Eurokurs fiel nach seiner Erholung am Vormittag in Frankfurt im US-Handel auf ein Tagestief bei 1,0714 US-Dollar. Zur Schlussglocke an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0730 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0765 (Montag: 1,0777) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt stoppte die Talfahrt richtungsweisender zehnjähriger Staatsanleihen. Sie legten wieder um 7/32 Punkte auf 97 28/32 Punkte zu und rentierten mit 2,24 Prozent. Am Montag war ihre Rendite bis auf 2,3 Prozent gestiegen und damit auf den bisher höchsten Stand in diesem Jahr. (awp/mc/pg)

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