US-Schluss: Dow nach Athen-Wahl im Minus

US-Schluss: Dow nach Athen-Wahl im Minus

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Montag trotz des Wahlsiegs der Spar-Befürworter in Griechenland nachgegeben. Börsianer begründeten dies mit den anhaltenden Sorgen um die spanischen Staatsfinanzen. Die Hoffnung auf eine schnelle Regierungsbildung in Athen und gute US-Konjunkturdaten hätten jedoch grössere Verluste verhindert. In den USA hatte sich die Stimmung unter Häuserbauern im Juni überraschend etwas aufgehellt.

Der Leitindex sank um 0,20 Prozent auf 12.741,82 Punkte und büsste damit einen Teil seiner am Freitag erzielten Gewinne wieder ein. Der breiter gefasste S&P 500 hingegen lag am Montag mit 0,14 Prozent und 1.344,78 Punkten im Plus. Die technologielastigen Indizes an der Nasdaq legten deutlicher zu. Der Composite Index rückte um 0,78 Prozent auf 2.895,33 Punkte vor, und der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,83 Prozent auf 2.592,52 Punkte.

Zwar sei das griechische Wahlergebnis positiv zu werten, da es die politische Handlungsfähigkeit in Athen sichere, dennoch bleibe die Unsicherheit sehr hoch, hiess es seitens der Union Investment. «Griechenland wird auch nach dieser Wahl ein Kandidat für einen Austritt aus dem Euro bleiben, schon alleine wegen der mangelhaften Reformfortschritte», sagte der Leiter Portfoliomanagement Renten, Frank Engels. «Darüber hinaus bleibt die Unsicherheit, ob Spanien zusätzlich zum unlängst beschlossenen Bankenrettungs-Programm auch für die Staatsfinanzierung Hilfe der Euro-Partner benötigt.»

Spanien jedenfalls fordert bereits ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank, nachdem die Rendite für spanische Zehnjahrestitel an diesem Tag über die kritische Marke von sieben Prozent geklettert war und den höchsten Stand seit Einführung des Euro erreicht hatte.

Finanzwerte wurden von der anhaltenden Eurokrise belastet. Die Titel der Bank of America verloren als zweitschwächster Wert im Dow 1,77 Prozent auf 7,76 US-Dollar. Für die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express und des Finanzinstituts JPMorgan ging es um 0,76 Prozent respektive 1,17 Prozent nach unten.

Ansonsten gab es vonseiten der Unternehmen nur wenige Nachrichten. Von Microsoft wurde ein erster eigener Konkurrent für das erfolgreiche iPad von Apple erwartet. Nach mehreren US-Blogs berichtete am Wochenende auch das «Wall Street Journal», der Windows-Riese wolle bei einer geheimnisvollen Veranstaltung in Los Angeles ein Tablet unter eigenem Firmennamen ankündigen. Die Microsoft-Papiere sanken zum Handelsschluss um 0,60 Prozent.

Die Facebook-Titel zogen um 5,11 Prozent auf 31,49 Dollar an. Das Soziale Netzwerk verliert zwar kurz nach dem verpatzten Börsengang seinen Technik-Chef Bret Taylor, teilte aber auch mit, an neuen Produkten zur Steigerung der Werbeeinnahmen auf mobilen Endgeräten zu arbeiten. Die Papiere sind nunmehr seit einem Monat an der Börse notiert und weisen derzeit gegenüber ihrem Ausgabepreis von 38,00 Dollar ein Minus von mehr als 17 Prozent auf.

Als einer der Favoriten im Nasdaq 100 verteuerten sich die Titel von First Solar um 3,73 Prozent und profitierten damit von Berichten über den japanischen Energiemarkt. Demnach hat Japan ein umfangreiches Programm abgesegnet, mit dem erneuerbare Energien gestützt werden sollen. Damit will das Land weniger abhängig vom Atomstrom werden. An der Indexspitze kletterten die Papiere von Ebay um 4,48 Prozent auf 42,29 Dollar. Das Analysehaus Keefe, Bruyette & Woods hatte die Aktien des Internet-Handelsspezialisten in einer Erstbewertung mit «Outperform» eingestuft. (awp/mc/upd/pg)

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