US-Schluss: Dow nach robusten Daten wieder auf dem Vormarsch

US-Schluss: Dow nach robusten Daten wieder auf dem Vormarsch

New York – An den US-Börsen ist es am Mittwoch wieder mit Schwung nach oben gegangen. Robuste Konjunkturdaten sorgten für neuen Schub, der den Dow Jones Industrial in der Spitze über die Marke von 28 000 Punkten trieb. Letztlich ging der Leitindex mit einem Aufschlag von 1,20 Prozent auf 27 781,70 Punkte aus dem Handel. Er betrieb so zu Monatsschluss noch Kurskosmetik, indem er sein September-Minus auf 2,3 Prozent reduzierte. Das dritte Quartal beendete er aber mit einem Anstieg um 7,6 Prozent.

Die erste, erbitterte Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden wurde an den Börsen letztlich kein Kurstreiber. Die im September anziehende Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft stimmte die Anleger aber optimistisch für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dazu wusste das Geschäftsklima in der Region Chicago die Anleger zu überzeugen. Ein wichtiges Thema blieb auch die schwankende Hoffnung auf eine Einigung auf ein neues Massnahmenpaket in der Corona-Krise.

Vor diesen Hintergründen rückten auch die übrigen bedeutenden US-Indizes vor, sie gingen aber wie der Dow klar unter ihrem Tageshoch über die Ziellinie. Der marktbreite S&P 500 stieg letztlich um 0,83 Prozent auf 3363,00 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,84 Prozent auf 11 418,06 Punkte zu.

Die Aktien von Walt Disney waren mit einem Abschlag von einem Prozent zum Schluss der grössere unter lediglich zwei Dow-Verlierern. Das Unterhaltungs-Imperium verschreckte den Markt mit der Nachricht, wegen der Auswirkungen der Corona-Krise rund 28 000 Mitarbeiter entlassen zu wollen.

Die Papiere des Flugzeugbauers Boeing nahmen dagegen ihre jüngste Rally wieder auf, wenngleich sie ihr Spitzenplus von 4,5 Prozent letztlich noch auf ein Prozent eindämmten. An diesem Mittwoch stand für den Krisenflieger 737 Max ein symbolträchtiger Testflug mit dem Chef der US-Behörde FAA auf dem Plan. Dieser sieht die Wiederzulassung des Jets auf der Zielgeraden.

An der Nasdaq lastete ein schwacher Ausblick schwer auf den Aktien des Halbleiterkonzerns Micron . Diese sackten um 7,4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen im Zuge seines Quartalsberichts eine Kürzung der Investitionen und ein Stoppen der Lieferungen an den chinesischen Technologiekonzern Huawei bekannt gab.

Die Aktien des Spielwarenherstellers Hasbro und des Sport-Einzelhändlers Lululemon dagegen gehörten an der Nasdaq mit Anstiegen um jeweils 1,8 Prozent zu den Gewinnern. Hier wurde als Stütze auf Kaufempfehlungen des Analysehauses Stifel für Hasbro und der Bank of America für Lululemon verwiesen. In letzterer sieht Analystin Lorraine Hutchinson einen Gewinner der Corona-Krise.

Bei den zuletzt mächtig unter Druck geratenen Papieren des Elektro-Nutzfahrzeugentwicklers Nikola war grosse Erholung angesagt. Sie entfernten sich um 14,5 Prozent von ihrem jüngsten Tief seit Mai. Laut Analyst Paul Coster von JPMorgan wirbt das Unternehmen wieder um Vertrauen. Der erste Prototyp des batteriebetriebenen Lastwagens Nikola Tre soll demnächst fertig werden.

Für Gesprächsstoff sorgte ausserdem ein Börsengang. Die Aktien der Datenanalysefirma Palantir waren erfolgreich in den Handel gestartet. Der Einstandskurs lag bei 10 Dollar und damit erheblich über dem Referenzpreis von 7,25 Dollar. Der Kurs verblasste dann aber etwas mit am Ende gezahlten 9,50 Dollar.

Der Euro wurde in New York zuletzt mit 1,1724 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1708 (Dienstag: 1,1702) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8541 (0,8545) Euro.

Die Kurse von US-Staatsanleihen bewegten sich leicht im Minus, weil die freundlichen Aktienmärkte zu Lasten der Nachfrage gingen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,16 Prozent auf 139,49 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg im Gegenzug auf 0,68 Prozent. (awp/mc/pg)

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