US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 26’593 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 26’593 Punkte vor

New York – Ungeachtet enttäuschender Konjunkturdaten und schwieriger Verhandlungen im Zollstreit hat sich der US-Leitindex Dow Jones Industrial auch am Dienstag stabil gezeigt. An der technologielastigen Nasdaq-Börse indes ging es nach schwachen Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet abwärts.

Mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 26’592,91 Punkte ging der Dow letztlich aus dem Handel. Eine Woche zuvor war das Wall-Street-Barometer dem Rekordhoch von Anfang Oktober noch ein Stück näher gekommen und verteidigt dieses Niveau seither mit Mühe. Im April legte er um 2,6 Prozent zu und hat damit nach nun vier Monaten mit Kursgewinnen seit Jahresbeginn um 14 Prozent zugelegt.

Der S&P 500 , der am Vortag bei knapp unter 2950 Punkten den höchsten Stand in seiner Geschichte erreicht hatte, rückte am Dienstag um minimale 0,10 Prozent auf 2945,83 Punkte vor. Der Nasdaq 100 büsste zugleich 0,73 Prozent auf 7781,46 Punkte ein.

Die Konjunkturdaten des Tages fielen zum Teil schlechter als erwartet aus: So hatte sich in der Region Chicago im April die Unternehmensstimmung stärker eingetrübt als erwartet. Zudem hatte sich der Preisauftrieb am Immobilienmarkt im Februar weiter abgeschwächt. Die Preise waren so geringfügig gestiegen wie zuletzt im September 2012.

Hinsichtlich der aktuell wieder in Peking angelaufenen Handelsgespräche zwischen den USA und China berichtete das «Wall Street Journal» in seiner Online-Ausgabe, dass die gegenseitig verhängten Strafzölle beider Volkswirtschaften zurzeit das Haupthindernis auf dem Weg zu einem gemeinsamen Abkommen seien.

Beim Mutterkonzern der Internetsuchmaschine Google waren Anleger vor allem von der schwachen Umsatzentwicklung im ersten Quartal enttäuscht. Die Aktien gaben am Ende des Nasdaq-Auswahlindex um mehr als 7 Prozent nach. Zwar hatten die Erlöse von Alphabet um rund 17 Prozent zugelegt, waren damit aber weit unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Google spürt den zunehmenden Konkurrenzkampf im Markt für Online-Anzeigen und lieferte den schwächsten Umsatzzuwachs seit drei Jahren. Deutsche-Bank-Analyst Lloyd Walmsley sieht nun Sorgen aufkeimen, dass der Sättigungsgrad erreicht sein könnte und Google in die Reifephase übergehe.

General Electric hatte zu Jahresbeginn wieder schwarze Zahlen geschrieben, was den Aktien im S&P ein Plus von 4,5 Prozent bescherte. Das operative Ergebnis auf Basis der einzelnen Geschäftssegmente sei überraschend stark ausgefallen, urteilte Goldman-Sachs-Analyst Joe Ritchie. Besonders positiv überrascht habe ihn die Rückkehr in die operative Gewinnzone im Bereich Energietechnik, lobte er und verwies auf auf den im Schlussquartal 2018 noch angefallenen Verlust von fast 900 Millionen US-Dollar.

Im Dow profitierten die Anteile des Ölkonzerns Chevron als einer der Favoriten mit plus 2,0 Prozent davon, dass sich nun Börsenguru Warren Buffett in den Bieterkampf um die Übernahme des US-Ölförderers Anadarko eingeschaltet hat. Er will Occidental Petroleum Geld für den Zukauf geben, womit die Möglichkeit einer Übernahme durch Chevron sinkt. Berkshire Hathaway will 10 Milliarden Dollar für einen Anteil an Occidental bereitstellen, um zur Finanzierung der Übernahme von Anadarko beizutragen. Sollte Anadarko die neue Offerte von Occidental offiziell als überlegen bezeichnen, hätte Chevron vier Tage Zeit, das eigene Angebot nachzubessern. Anadarko-Titel gingen 0,1 Prozent tiefer aus dem Handel, während Occidental um 2,1 Prozent sanken.

Zudem legten einige Dow-Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor. Beim Pharmahersteller Pfizer hatten gute Geschäfte in der Sparte Forschung & Entwicklung für Schwung gesorgt. Zudem wurde auch der Ausblick gelobt. Die Papiere gewannen als stärkster Wert 2,6 Prozent, gefolgt von den Papieren von Merck & Co , die nach vorgelegten Quartalszahlen um 2,5 Prozent stiegen.

Der Fast-Food-Riese McDonald’s konnte kaum von seinem Quartalsbericht profitieren. Die Aktien legten um marktkonforme 0,2 Prozent zu. Mastercard gewannen dagegen im S&P nach einem kräftigen Anstieg der Erlöse und Gewinne im ersten Quartal 2,9 Prozent. General Motors büssten 2,7 Prozent ein, nachdem Absatz und Umsatz des Autobauers im ersten Quartal enttäuscht hatten.

Bevor der iPhone-Hersteller Apple an diesem Tag nach Börsenschluss über sein abgelaufenes zweites Geschäftsquartal berichtete, büssten dessen Papiere im Dow 1,9 Prozent ein. Anleger rechnen mit rückläufigen iPhone-Umsätzen infolge eines inzwischen weitgehend gesättigten Marktes sowie verstärkter Konkurrenz auf dem chinesischen Markt. Laut der US-Bank Goldman Sachs belastet auch, dass Google bei den weitergeleiteten Umsätzen an Werbekunden (TAC) hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Dies lasse auch bei Apple im Bereich Services Schwäche erwarten, hiess es.

Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 6/32 Punkte auf 101 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,504 Prozent. Der Euro hielt sich im US-Handel letztlich über der Marke von 1,12 Dollar und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1215 Dollar. Im frühen Frankfurter Handel hatte er noch mit 1,1176 Dollar auf dem tiefsten Stand des Tages notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs später auf 1,1218 (Montag: 1,1150) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8914 (0,8969) Euro. (awp/mc/ps)

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