US-Schluss: Dow rutscht wegen Ukraine-Krise ins Minus

US-Schluss: Dow rutscht wegen Ukraine-Krise ins Minus

New York – Die Ukraine-Krise hat am Freitag für Nervosität an den New Yorker Börsen gesorgt. Der Leitindex Dow Jones Industrial sackte nach freundlichem Start ins Minus und verlor schliesslich 0,30 Prozent auf 16 662,91 Punkte. Auf Wochensicht bleibt aber ein Plus von 0,66 Prozent. Zudem ist die Bilanz des weltweit bekanntesten Aktienindex seit Jahresbeginn wieder positiv. Im frühen Handel war der Dow bis auf 16 775 Punkte nach oben geklettert. Der marktbreite S&P-500-Index schloss kaum verändert 0,01 Prozent tiefer bei 1955,06 Punkten. An der technologielastigen Nasdaq-Börse kletterte der Auswahlindex Nasdaq 100 dagegen um 0,46 Prozent auf 3987,51 Punkte nach oben. In dieser Woche gewann er mehr als zweieinhalb Prozent.

Börsianer begründeten den Kurssturz im frühen Handel mit Berichten, denen zufolge die Ukraine einen bewaffneten Konvoi Russlands angegriffen habe. Russland bestritt dann aber angebliche Gefechte seiner Einheiten in der Ukraine. Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte: «Die politische Unsicherheit ist wieder zurück. Die Meldung über militärische Aktivitäten in der Ukraine hat den Börsen weltweit einen ordentlichen Nackenschlag verpasst.» Marktbeobachter Sven Kleinhans von Momentum Signals sagte, das sei gerade an einem Freitag Gift für den Markt. Viele Anleger scheuten das Risiko vor dem Wochenende und verkauften ihre Aktien. Im frühen Handel hatten überwiegend positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten sowie frische Konjunkturdaten noch für weiter steigende Aktienkurse gesorgt. Craig Erlam, Marktanalyst bei Alpari UK, sieht eher enttäuschende Wirtschaftsdaten derzeit wegen der schwindenden Zinserhöhungsangst als bestes Szenario für die Börsen.

Grösster Gewinner im Dow waren Coca-Cola-Aktien mit einem Plus von 1,74 Prozent auf 40,88 US-Dollar. Der Getränkekonzern steigt für 2,15 Milliarden Dollar mit 16,7 Prozent beim kalifornischen Energy-Drink-Spezialisten Monster Beverages ein. Coca-Cola bringt seine Energy-Drink-Sparte bei Monster ein. Monster tritt alle seine restlichen Getränkemarken ab, bedient aber exklusiv das Geschäft mit Energy Drinks bei Coca-Cola. Monster-Papiere sprangen um 30,50 Prozent hoch. Am Dow-Ende gingen Visa-Titel aus dem Handel.

J.C. Penney rutschten nach anfänglichen Gewinnen in Reaktion auf die Zahlenvorlage des Einzelhändlers mit 2,46 Prozent ins Minus. Dabei rechnet das Management für 2014 erstmals seit drei Jahren wieder mit einem Gewinn. Im zweiten Quartal wurde der Verlust bereits deutlich eingedämmt. Einige Analysten reagierten auch nur verhalten auf das Zahlenwerk. Wells-Fargo-Analyst Paul Lejuez sehe beispielsweise keinen Grund euphorisch zu werden und halte die aktuelle Bewertung der Aktie für überzogen, sagte ein Händler.

Zweitbester Wert im Nasdaq 100 waren nach der Monster-Aktie die Titel von Applied Materials mit einem Plus von 6,24 Prozent auf 22,47 Dollar. Börsianer lobten die starke Ergebnisentwicklung des Halbleiterausrüsters mit überraschend guten Bruttomargen. Zudem habe die Auftragslage überzeugt. Auch Biotechwerte zählten wieder zu den Favoriten.

Ähnlich wie der J.C.-Penny-Aktie erging es im Technologiebereich den Papieren von Autodesk. Auf den ersten Blick waren die Ergebnisse des Softwareunternehmens überraschend gut ausgefallen und der Autodesk-Titel testete sein Rekordhoch. Dann sei das Papier aber wegen Gewinnmitnahmen und einem enttäuschenden Ergebnisausblick nach unten gedreht. Schliesslich stand ein Minus von fast sechseinhalb Prozent zu Buche. (awp/mc/upd/ps)

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